Die Karriere des Sandro Wagner hat einen sehr ungewöhnlichen Verlauf. Sie fing in jungen Jahren beim FC Bayern München an. Um mehr Spielzeit zu erlangen, verließ er jedoch den Verein nach nur acht Pflichtspielen wieder. Nun folgte eine Reise quer durch die 1. Bundesliga und die 2. Bundesliga. Nirgends wurde der Stürmer heimisch. Schließlich fand er mit Darmstadt 98 doch noch einen Verein, der seine Stärken einzusetzen wusste.
Name: | Sandro Wagner |
Geburtstag: | 29.11.1987 |
Nation: | Deutschland |
Größe: | 1,94 m |
Gewicht: | 92 kg |
Von hier aus ging es dann wieder bergauf zu immer besseren Vereinen: Erst gelangte er zur TSG Hoffenheim und schließlich war er wieder in seiner Heimat beim FC Bayern München angekommen. Außerdem wurde er mit 29 Jahren zum ersten Mal in die Nationalmannschaft berufen. Was dann jedoch folgte, macht Sandro Wagner heute zu einem unerklärlichen Phänomen in der Bundesliga. Erst wechselte er nach China und dann beendete er im Alter von 32 Jahren seine Profikarriere. Dieser ungewöhnliche Werdegang bedarf eines genaueren Blickes, um ihn zu verstehen. Zudem stellt sich heute die Frage: Was wurde eigentlich aus Sandro Wagner?
Sandro Wagner Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
Am 29. November 1987 wurde Sandro Wagner in München geboren. Hier erlernte der Stürmer auch das Fußballspielen und hatte am 11. August 2007 bei einem 3:0-Heimsieg gegen Hansa Rostock seinen ersten Einsatz in der Bundesliga. Allerdings konnte er sich weder hier noch bei den nächsten vier Vereinen in Sandro Wagners Steckbrief langfristig durchsetzen. Mit 27 Jahren durfte der Stürmer dann bei Darmstadt 98 endlich sein Talent unter Beweis stellen. Mit 14 Toren in der Bundesliga hatte er großen Anteil am Klassenerhalt der Überraschungsmannschaft. Nun nahm seine Karriere an Fahrt auf. In der nächsten Saison folgten 11 Tore für die TSG 1899 Hoffenheim, ehe er zur Rückrunde der Saison 2017/2018 zum FC Bayern München wechselte.
2004-2008 | FC Bayern München (Junioren & Herren) |
2008-2010 | MSV Duisburg |
2010-2012 | SV Werder Bremen |
2012 | 1. FC Kaiserslautern |
2013-2015 | Hertha BSC |
2015-2016 | SV Darmstadt 98 |
2016-2017 | TSG 1899 Hoffenheim |
2018-2019 | FC Bayern München |
2019-2020 | Tianjin Teda |
Wieder in München angekommen, erhielt er die Rückennummer Zwei. Er erklärte, dies stehe für seinen zweiten Anlauf bei den Münchenern. Dieser zweite Versuch schien tatsächlich zu gelingen. Neben Stars wie Robert Lewandowski, Arjen Robben und Franck Ribéry war er ein wichtiger Teil der Mannschaft von Jupp Heynckes. Er erzielte nicht nur acht Treffer in der Bundesliga-Rückrunde, sondern traf ebenso im Achtelfinale der Champions League gegen Beşiktaş Istanbul. Im folgenden Jahr wurde er allerdings vom neuen Trainer Niko Kovač kaum noch berücksichtigt. Daher folgte ein Wechsel nach China, wo er seine Karriere ausklingen ließ.
Für Sandro Wagner ist heute wohl die Zeit in München der Höhepunkt seiner Karriere. Hier wurde er 2008, 2018 und 2019 Deutscher Meister und gewann 2008 sowie 2019 den DFB-Pokal. Bei keinem anderen von Sandro Wagners Vereinen konnte er Titel holen, wenn die Zweitliga-Meisterschaft mit Hertha BSC aus dem Jahr 2013 nicht mitgezählt wird.
Sandro Wagners Karriere in der Nationalmannschaft
Aufgrund seiner starken Leistungen in Hoffenheim wurde Sandro Wagner für ein 1:1-Unentschieden im Freundschaftsspiel gegen Dänemark das erste Mal in die Nationalelf berufen. Schließlich fuhr er mit zum Confederations Cup 2017 in Russland, den Sandro Wagner und die Nationalmannschaft sogar gewinnen konnten. Außerdem konnte der Stürmer im Jahr 2017 durch fünf Tore bei nur drei Einsätzen in der WM-Qualifikation überzeugen.
All diese Erfolge schürten bei Sandro Wagner Hoffnungen auf die Nominierung für das WM Team Deutschlands für die WM 2018 in Russland. Schließlich zählte die Mannschaft als amtierender Weltmeister damals zu den WM Favoriten unter allen WM Teams. Umso bitterer ist es wohl für Sandro Wagner heute, dass er nicht nominiert wurde. Er verpasste somit die WM, in der Deutschland dann bereits in der Gruppe, noch vor dem WM Achtelfinale, ausschied. Danach trat er direkt aus der Nationalmannschaft zurück und äußerte heftige Kritik an Bundestrainer Joachim Löw. Dieser sei mit seiner direkten Art nicht klargekommen. Daher war die 0:1-Niederlage am 27. März 2018 im Freundschaftsspiel gegen Brasilien der letzte Einsatz Sandro Wagners für die Nationalmannschaft. Es blieb bei seinen fünf erzielten Treffern aus der WM-Qualifikation.
Sandro Wagner als Trainer
Schon früh nach seinem Karriereende wurde Sandro Wagner Trainer. Erst war er beim DFB tätig und danach bei der SpVgg Unterhaching. Dort war er von 2021 bis 2023 Cheftrainer in der Regionalliga Bayern. In seiner zweiten Saison gab er bereits im März bekannt den Vertrag nicht verlängern zu wollen. Dennoch schaffte der ehemalige Stürmer mit der SpVgg im Sommer 2023 nach der Meisterschaft und der Relegation gegen Energie Cottbus den Aufstieg in die dritte Liga. Im Sommer 2023 wurde Wagner Co-Trainer bei der deutschen U-20 Nationalmannschaft, wurde aber im gleichen Jahr auch noch zum Co-Trainer der A-Mannschaft befördert.
Das Gehalt von Sandro Wagner
420 Pflichtspiele absolvierte Sandro Wagner für Vereine. Außerdem stehen acht Länderspiele in seiner Vita. Daher wird Sandro Wagner heute wohl ein großes Vermögen durch den Fußball aufgebaut haben. Besonders am Ende seiner Karriere wird sein Verdienst sehr hoch gewesen sein. Bei Bayern München lag Sandro Wagners Gehalt bei circa fünf Millionen Euro pro Jahr. In China waren in seinem Vertrag sogar 15 Millionen Euro netto für zwei Jahre vorgesehen. Trotzdem sei laut Sandro Wagner das Gehalt eines Fußballers teilweise zu niedrig. Diese Aussage stammt zumindest aus seiner Zeit bei Darmstadt 98. Ob Sandro Wagner heute nach seinen Lohnzahlungen aus China noch immer so denkt, ist fraglich.
Sandro Wagner privat
Sandro Wagner ist heute in München zu Hause. Seit 2009 ist er mit seiner Frau Denise verheiratet. Mittlerweile hat das Paar vier Kinder. Zusätzlich lebt Sandro Wagner privat mit seinem Hund und mehreren Schildkröten unter einem Dach. Einen eigenen Social-Media-Account hat er jedoch nicht. Im Jahr 2019 kritisierte er in einem Interview die sozialen Medien heftig. Er meinte, sie hätten sehr negative Auswirkungen auf die Gesellschaft. Außerdem kritisierte er seine Kollegen aus dem Profifußball, welche sich in den sozialen Medien als zu wichtig darstellten. Besonders im Hinblick auf die Kinder bereite ihm der Umgang in den sozialen Medien große Sorgen.