Hamburger SV: Kapitän Poulsen sieht HSV „auf Augenhöhe mit Dortmund“
Fußball heute: Ein ausverkaufter Volkspark, ein Kampf bis zur letzten Sekunde und ein Tor in der Nachspielzeit, das die Arena zum Beben brachte: Das 1:1 des Hamburger SV gegen den Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund fühlte sich für den Aufsteiger wie ein Sieg an. Die Stimmen nach dem Spiel, allen voran von den Schlüsselspielern Jean-Luc Dompé und Yussuf Poulsen, zeugen von einem neu gewonnenen Selbstvertrauen und dem Glauben, in der Bundesliga mehr als nur mithalten zu können.
Dortmunder Dominanz trifft auf Hamburger Leidenschaft
Lange Zeit sah es so aus, als würde sich die individuelle Klasse von Borussia Dortmund durchsetzen. Die Gäste dominierten über weite Strecken das Spielgeschehen und gingen in der 64. Minute durch einen Treffer von Carney Chukwuemeka verdient in Führung. Der HSV, taktisch diszipliniert in einer defensiven Grundordnung agierend, lauerte auf seine Chance. Angetrieben von 57.000 Zuschauern, stemmten sich die Hamburger gegen die drohende Niederlage und warfen in der Schlussphase alles nach vorne.
Diese unbändige Moral wurde in der siebten Minute der Nachspielzeit belohnt. Eine letzte Flanke fand den Weg zu Ransford Königsdörffer, dessen Kopfball sich zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich ins Netz senkte. Der Schlusspfiff ging im ohrenbetäubenden Jubel der HSV-Fans unter, die einen Punkt feierten, der für die Moral der Mannschaft unbezahlbar sein könnte.
HSV: Dompé bricht sein Schweigen und spricht von „verdientem Glück“
Einer, der die kollektive Erleichterung perfekt in Worte fasste, war Jean-Luc Dompé. Der Franzose, der sich in den vergangenen Wochen mit öffentlichen Äußerungen zurückgehalten hatte, trat nach dem Abpfiff vor die Mikrofone. „Die Dortmunder haben Qualität. Das war ein schwieriges Spiel“, räumte er ein, betonte aber sofort den Kampfgeist seines Teams: „Wir haben bis zum Ende gekämpft und einen Punkt mitgenommen“.
Obwohl er selbst mit drei Abschlüssen der aktivste Hamburger Offensivspieler war, blieb ihm ein Tor verwehrt. Dennoch empfand er das späte Unentschieden als ausgleichende Gerechtigkeit für die jüngsten Auftritte. „Zuletzt haben wir oft gut gespielt, aber nicht getroffen. Heute war es der Ausgleich für die letzten zwei bis drei Wochen“, so Dompé, der das Resultat auf eine Mischung aus Beharrlichkeit und Fortune zurückführte: „Heute hatten wir dieses eine Prozent mehr Glück“.
HSV-Kapitän Poulsen sieht Team auf „gleichem Level“ wie der BVB
Auch Yussuf Poulsen, der den HSV an diesem Nachmittag erstmals als Kapitän anführte, strahlte puren Stolz aus. Für ihn war das Spiel der endgültige Beweis, dass der Aufsteiger in der Bundesliga angekommen ist. Seine Analyse fiel entsprechend selbstbewusst aus: „Man hat gesehen, wir spielen auf dem gleichen Level wie Dortmund. Und wir sind Aufsteiger.“ Diese Leistung sei genau der Start in die Saison, den sich das Team erhofft habe.
Er sieht eine stetige Weiterentwicklung und ist überzeugt, dass die Mannschaft sogar noch mehr Punkte hätte sammeln können. Poulsens Fazit war eine klare Botschaft an die Konkurrenz und die eigenen Fans: „Jedes Spiel werden wir besser und besser. Kompliment an die Mannschaft. Einfach weitermachen.“ Der Punkt gegen den BVB war für ihn nicht nur ein glücklicher Zufall, sondern das Resultat harter Arbeit und ein Versprechen für die Zukunft.
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