Viele Fußballfans haben sich diese Frage schon gestellt, wenn sie an den deutschen Fußball der 1980-er und 1990er-Jahre zurückdenken: Was wurde eigentlich aus Pierre Littbarski?
Name: | Pierre Littbarski |
Geburtstag: | 16.04.1960 |
Nation: | |
Größe: | 1,68 m |
Gewicht: | 64 kg |
Der Mittelfeldspieler Pierre Michael Littbarski, von den Fans und Spielerkollegen auch gern Litti genannt, wurde am 16. April 1960 in West-Berlin geboren. Zu den größten Erfolgen seiner Fußballkarriere gehörten der DFB-Pokal Sieg 1983 sowie der Sieg bei der WM 1990. Sie fand in Italien statt und machte Littbarski und seine Mitspieler unvergesslich. Nicht nur für den damaligen Trainer Franz Beckenbauer, sondern auch für sein Team war das spektakuläre Finale gegen Argentinien wohl das wichtigste Spiel seiner Karriere. Andreas Brehme schoss am 8. Juli in der 85. Minute in Rom das wichtige Tor für das WM Team Deutschland. Die Bilder, wie Kapitän Lothar Matthäus den Pokal in die Höhe hebt und wie Franz Beckenbauer gedankenversunken abseits des Trubels durch das römische Olympiastadion wandelt, sind vielen Fußballfans noch gut in Erinnerung.
Littbarski wird sicherlich das deutsche Team, welches zu den WM-Favoriten gehört, bei der WM 2022 Katar beobachten. Zu den anderen WM-Teams, denen gute Chancen auf den Titel eingeräumt werden, zählen England, Spanien, Frankreich, Brasilien und die Niederlande. Bei der WM-Qualifikation machten vor allem Frankreich und Spanien einen guten Eindruck. Die größte Zeit als aktiver Fußballer verbrachte Litti beim 1. FC Köln. Im Jahre 1993 wagte er einen großen Schritt und wechselte in die japanische Fußballliga. Er war sogar der erste Spieler aus dem Ausland, der bei einer japanischen Mannschaft unter Vertrag genommen wurde.
Pierre Littbarski Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
In seiner langen Karriere durchlief Pierre Littbarski zahlreiche Stationen. Im Alter von sieben Jahren trat er dem VFL Schöneberg bei. Seine schönsten Vereinserfolge feierte er in seiner Profizeit mit dem 1. FC Köln. In Paris blieb er nur ein Jahr. Seine Karriere als Spieler beendete Pierre Littbarski in Japan.
1976-1978 | Hertha Zehlendorf |
1978-1986 | 1. FC Köln |
1986-1987 | Matra Racing |
1987-1993 | 1. FC Köln |
1993-1995 | JEF United Ichihara |
1996-1997 | Brummell Sendai |
Pierre Littbarski kann auch zahlreiche Erfolge als Spieler und Trainer zurückblicken. Ein schöner Moment in seiner Kindheit war der Auftritt als Balljunge der DDR-Mannschaft im Berliner Olympiastadion 1974 gegen Chile. Zu seinen persönlichen Erfolgen gehören die Auszeichnung zum Torschützenkönig U21 im Jahre 1982 und der Pokalsieg mit dem 1. FC Köln 1983. 1985 kürten die Zuschauer der ARD-Sportschau ihn zum Torschützen des Jahres. 1990 erfolgte die Krönung seiner Karriere mit dem Weltmeistertitel. Als Trainer wurde er Liechtensteiner Pokalsieger mit dem FC Vaduz. 2005 wurde er australischer Meister und Ozeanien-Klubmeister mit dem Sydney FC.
Pierre Littbarski begann 1967 seine Karriere beim VfL Schöneberg. Sein erstes wichtiges Turnier absolvierte er 1977 in der Meisterschaft der A-Junioren. Ein Jahr später wechselte er dann zum 1. FC Köln, der damals amtierender Meister war. Köln bezahlte damals 13.000 D-Mark als Ablösesumme. 1978 spielte Roger van Gool als Stürmer für den 1. FC Köln. Er war der größte Konkurrent in seinem Team. Am 26. August fand dann sein erstes Ligaspiel statt. 1984 wurde Hannes Löhr der neue Vereinstrainer und bereitete die Mannschaft auf den UEFA-Pokal vor. Zwei Jahre später wechselte er dann nach der WM 1986 zu Matra Racing. Der französische Verein wurde damals von dem Geschäftsmann Jean-Luc Lagardère aufgebaut. Allerdings kehrte Littbarski schon wenige Monate nach seinem Wechsel zum 1. FC Köln zurück. Ein großer Einschnitt in seiner Laufbahn war 1993 sein Wechsel in die japanische Fußballliga, die neu gegründet worden war. Drei Jahre später unterschrieb er dann bei Brummell Sendai. Dieser Wechsel war der letzte Schritt in seiner aktiven Sportkarriere.
Pierre Littbarskis Karriere in der Nationalmannschaft
Zwischen 1981 und 1990 nahm er an 73 Spielen des deutschen Teams teil. 1982 spielte er bei der WM in Spanien, 1986 bei der WM in Mexiko und 1990 bei der WM in Italien. 1986 verlor Deutschland im WM Finale gegen Argentinien. 1982 holten sich die Italiener gegen Deutschland den Sieg. 1990 wurde Littbarski im WM Viertelfinale gegen Tschechien von Jozef Chovanec hart abgegrätscht und verletzte sich dabei am Knie. Vor dem WM Halbfinale konnte er nur unter Schmerzen trainieren. Trotzdem hielt er durch und holte mit seiner Mannschaft den Titel. Zudem erlebte er die Europameisterschaften 1984 in Frankreich und 1988 in Deutschland mit.
Der Trainer Pierre Littbarski
Seine Trainerlaufbahn begann er in Japan. Dort bekam er eine S-Lizenz. Somit konnte er in japanischen Vereinen eine Mannschaft trainieren. Von 1999 arbeitete er für den Yokohama FC. In den ersten zwei Jahren gewann er die Meisterschaft.
1999-2000 | Yokohama FC |
2001-2001 | Bayer 04 Leverkusen |
2001-2002 | MSV Duisburg |
2003-2004 | Yokohama FC |
2005-2006 | Sydney FC |
2007-2008 | Avispa Fukuoka |
2008-2008 | Saipa FC |
2008-2010 | FC Vaduz |
2010-2012 | VfL Wolfsburg (nur ein Monat im Hauptamt / Restzeit als Co-Trainer) |
Später übernahm er das Training der Mannschaft des MSV Duisburg in der 2. Bundesliga. Ab 2004 wurde er Trainer des Sydney FC und gewann seinen australischen Meistertitel. 2006 schloss er sich Avispa Fukuoka an. Anschließend wechselte er zum iranischen Verein Saipa Teheran. Zu dem Liechtensteiner Verein FC Vaduz wechselte Litti 2008. Von 2010 bis 2012 war er dann beim VfL Wolfsburg beschäftigt.
Das Gehalt von Pierre Littbarski
Heutzutage wird das Vermögen von Pierre Littbarski auf 17 Millionen Euro geschätzt. Wie viel Geld er als Trainer verdient hat, ist nicht klar. Littbarski macht dazu keine Angaben. Angeblich zählte ihm Saipa Teheran aber 300.000 Euro. Zudem arbeitete er als Co-Kommentator für RTL bei der WM 2006. Als Spieler wird sein Gesamtvermögen auf 10 Millionen und als Trainer auf 7 Millionen geschätzt.
6️⃣2️⃣ Alles Gute zum Geburtstag, Pierre #Littbarski! 🎊
🏆 Weltmeister 1990 pic.twitter.com/qoXcT5Gi1E
— Die Mannschaft (@DFB_Team) April 16, 2022
Pierre Littbarski privat
Pierre Littbarski war zweimal verheiratet. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei Töchter. 2005 versteigerte seine erste Frau die Sammlung Littbarski online. Unter den Stücken, die sie verkaufte, befanden sich zahlreiche Auszeichnungen, Pokale und Fotos. Auch Kleidungsstücke sollen damals einen Käufer gefunden haben. Nach der Trennung heiratete er die Japanerin Hitomi Koizumi, mit der er zwei Söhne bekommen hat. Lucien Littbarski spielt seit 2022/23 als Profi für den Zweitligisten Greuther Fürth.