Frauen Nations League: Warum Hin- und Rückspiel bei Deutschland vs. Spanien?

Autor: Markus Schneider, Bild: imago

Nations League der Frauen beim Fußball heute: Während im vergangenen Sommer in der Nations League der Männer ein kompaktes „Final Four“ Turnier in Stuttgart und München stattfand, wird in der UEFA Women’s Nations League (UWNL) das Endspiel in Hin- und Rückspielen ausgetragen. Wir nennen die Gründe.

Nations League der Frauen: Mehr Geld und mehr Aufmerksamkeit

Der wohl wichtigste Grund für den Zwei-Spiele-Modus liegt im Wachstum und der Kommerzialisierung des Frauenfußballs. Mit der Endrunde der Nations League will die UEFA Reichweite und Einnahmen steigern. Im Gegensatz zu einem möglicherweise neutralen Standort garantiert das Hin- und Rückspiel, dass die vier stärksten Nationen Europas jeweils mindestens ein großes Heimspiel vor ihrer eigenen Kulisse austragen dürfen. Statt vor einem möglicherweise nur spärlich besuchten Spiels an einem neutralen Ort stehen somit zwei Highlight-Spiele in zwei möglichst ausverkauften Stadien auf dem Programm.

Ein ausverkauftes Haus bedeutet attraktive Rahmenbedingungen – und das macht die Partien wiederum attraktiver für das Fernsehen und zahlungskräftige Sponsoren. Im Endeffekt fallen die Einnahmen aus Ticketverkäufen, TV-Rechten und Merchandising deutlich höher aus und sie sind als finanzielle Basis für die Förderung der Jugendarbeit und Infrastruktur eingeplant. Schlussendlich soll mit den gesteigerten Einnahmen aus den Partien der Frauenfußball nachhaltig vorangebracht werden.

Sportliche Integrität und Konsistenz

Ein Argument der UEFA für den Modus mit Hin- und Rückspiel ist außerdem die sportliche Fairness des gesamten Wettbewerbs. Im Gegensatz zu einem einzigen K.-o.-Spiel, in dem ein Platzverweis, irreguläres Tor oder gebrauchter Tag zum Ausscheiden führen kann, bietet das Duell über 180 Minuten eine zweite Chance. Auf diese Weise wird laut UEFA der Zufallsfaktor minimiert und sichergestellt werden, dass nicht die glücklichere, sondern tatsächlich die sportlich bessere Mannschaft den Titel gewinnt.

Zudem wird bereits die Gruppenphase in Liga A, B und C durchgehend in Hin- und Rückspielen ausgetragen und die Entscheidungsträger sehen keine Logik darin, ausgerechnet in den entscheidenden Runden in einem Aufeinandertreffen die Entscheidung zu suchen. Des Weiteren soll das Zwei-Spiele-Format die enorme Bedeutung der Begegnungen – schließlich geht es um den Titel in der Nations League – unterstreichen.

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