Formel 1: Das sagen Norris, Verstappen & Piastri vor dem F1-Finale in Abu Dhabi

Autor: Christian Becker, Bild: imago

Die Formel 1 bereitet sich auf ein historisches Finale vor. Beim letzten Grand Prix des Jahres in Abu Dhabi kämpfen mit Lando Norris, Max Verstappen und Oscar Piastri gleich drei Fahrer um den Weltmeistertitel. Doch die Ausgangslage könnte psychologisch unterschiedlicher kaum sein: Während Norris den Titel als sein Lebensziel betrachtet, sehen seine Konkurrenten die Herausforderung als entspannten „Bonus“.

Norris vor F1 GP in Abu Dhabi: „Ich habe am meisten zu verlieren“

Lando Norris geht mit 408 Punkten als Führender ins Rennen, spürt aber den höchsten Druck. Der Brite, der vor seinem Premieren-Titel steht, beschrieb die Tragweite des möglichen Erfolges auf der Abscchluss-PK in emotionalen Worten.

„Das ist mein Leben, darauf habe ich hingearbeitet. Es würde die Welt für mich bedeuten und für die Menschen, die mich immer unterstützt haben“, sagte Norris vor dem entscheidenden Wochenende. Er gab zudem offen zu: „Ich habe am meisten zu verlieren.“ Trotz seiner besten Ausgangslage – Norris gewinnt den Titel, wenn er in den Top 3 landet – ist die Anspannung bei ihm am größten.

Formel 1 – Verstappen: „Ich habe schon vier davon zu Hause – der nächste ist ein Bonus“

Ganz anders präsentiert sich der amtierende Weltmeister Max Verstappen auf der Pressekonferenz. Der Red-Bull-Pilot liegt zwölf Punkte hinter Norris, sieht das Finale jedoch mit der Gelassenheit des viermaligen Champions. Der Niederländer blickt auf eine turbulente Saison zurück, in der er zwischenzeitlich scheinbar uneinholbar zurücklag.

„Ich habe schon vier davon zu Hause“, erklärte Verstappen mit Blick auf die Trophäen. Der mögliche fünfte Titel sei daher nur noch ein „Bonus“. Er genieße die aktuelle Situation nach der schwachen ersten Saisonhälfte: „Ich habe nichts zu verlieren, ich genieße diese Phase.“ Diese entspannte Haltung könnte ein entscheidender Vorteil im direkten Duell sein.

Bittere McLaren-Vorhersage von F1-Experte Ralf Schumacher

Trotz der klaren psychologischen Unterschiede ist die größte Gefahr für Norris sein eigener Teamkollege. Bis kurz vor dem Finale in Abu Dhabi hatte bei McLaren noch kein Gespräch über eine mögliche Teamorder stattgefunden. Das bestätigten Norris und Piastri am Donnerstag.

Norris stellte klar, er würde Piastri „nicht darum bitten“, ihm zum Titel zu verhelfen. Piastri wiederum hielt sich bedeckt: „So lange ich nicht weiß, was von mir erwartet wird, kann ich nicht sagen, was ich tun würde.“ Auch Piastri, der selbst 16 Punkte Rückstand hat, sieht sich ohne Druck: „Ich habe von uns am wenigsten zu verlieren.“

Genau diese fehlende Stallorder bereitet den Experten Sorgen. Sky-Experte Ralf Schumacher prophezeite ein Desaster: „Wenn McLaren es nicht hinbekommt, im letzten Rennen endlich eine klare Stallorder zu machen – vorzugsweise nach dem Qualifying -, dann befürchte ich fast, dass sich beide irgendwie auf der Strecke treffen und Max noch Weltmeister wird, weil beide McLaren ausfallen.“

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