HSV-Trainer Polzin in Erklärungsnot: Darum läuft der Hamburger SV so wenig!

Autor: Markus Schneider, Bild: imago

HSV News beim Fußball heute: Trotz eines Kaderumbruchs, der auf mehr Intensität und Physis ausgerichtet war, belegt der Hamburger SV nach elf Spieltagen den letzten Platz in den Laufstatistiken der Bundesliga. Die Analyse des Trainerteams im Sommer hatte ergeben, dass der HSV in der vergangenen Saison in der Bundesliga bei Sprints und intensiven Läufen abgeschlagen Letzter gewesen wäre. Umso verwunderlicher ist es, dass die Mannschaft in dieser Saison mit 1274,4 Kilometern die geringste Laufleistung der Liga aufweist und auch bei den intensiven Läufen (6672) Schlusslicht ist.

HSV News: Polzin relativiert miese Zahlen

Nach der jüngsten 0:1-Niederlage in Augsburg, bei der der HSV über drei Kilometer weniger lief als der Gegner, versuchte Trainer Merlin Polzin, die überraschenden Statistiken einzuordnen. Der Coach betonte zwar, dass man „niemals Letzter sein“ wolle, relativierte die Bedeutung der reinen Laufdistanz jedoch mit dem Hinweis, dass sich Intensität auch darin ausdrücke, „dass du die Sachen richtig machst, die wir vorgeben“.

Polzin erklärte, die niedrigeren Laufwerte resultierten aus der Fokussierung auf die defensive Kompaktheit. Im Gegensatz zu Teams wie Hoffenheim oder Köln laufe der HSV daher nicht im Angriffspressing die langen, intensiven Läufe oder Sprints zurück. Stattdessen konzentriere sich die Mannschaft auf das Zweikampfverhalten und Freilaufbewegungen in engen Räumen. Die fehlende Intensität war laut Hamburger Abendblatt auch ein zentrales Thema in der Augsburg-Analyse.

Fleiß-Ansage nach „dünner“ Leistung in Augsburg

Die Leistung, insbesondere in der ersten Halbzeit in Augsburg, war jedoch „dünn“, da die letzte Intensität bei den Profis fehlte. Trainer Polzin reagierte auf die Schlappe mit einer klaren Fleiß-Ansage: „Wenn wir in der Defensivarbeit nicht am Maximum sind, ist es völlig egal, wer der Gegner ist“. Er forderte von seinen Spielern, dass sie dafür sorgen müssen, dass „keiner gern gegen uns spielt“.

Der Sportvorstand Stefan Kuntz hatte in der Sommerpause argumentiert, dass man gezielt Spieler wie Nicolai Remberg, Giorgi Gocholeishvili und Nicolas Capaldo verpflichtet habe, um mehr Physis, Zweikampfhärte und Dynamik in das Spiel zu bringen. Remberg selbst belegt mit 124,6 Kilometern den siebten Platz in der individuellen Lauftabelle.

Polzin sieht kein grundsätzliches Einstellungsproblem der Mannschaft, sondern fokussiert die Kritik auf die ersten Hälften in Köln und Augsburg. Er erwartet von seinen Kickern eine deutliche Reaktion, besonders im nächsten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart.

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