Mainz 05: Trainer Henriksen spricht offen über Rücktritts-Gedanken
FSV Mainz 05 News beim Fußball heute: Nach nur vier Punkten aus sieben Bundesliga-Spielen steckt der 1. FSV Mainz 05 wieder mitten im Abstiegskampf. Cheftrainer Bo Henriksen, der die Rheinhessen im Februar 2024 auf einer Rettungsmission übernommen hatte, steht erneut unter Druck. Doch statt Durchhalteparolen überrascht der 50-Jährige mit bemerkenswerter Offenheit: Bereits in der Vorsaison hatte er sogar seinen Rücktritt angeboten – und berichtet nun ganz unverblümt über seine Gedanken und den Umgang mit der aktuellen Krise.
FSV Mainz 05 News heute: Henriksen spricht über Rücktrittsangebot und Zuversicht für die aktuelle Saison – „Am Ende sicher über dem Strich“
Im Interview mit der Sportbild blickt Henriksen auf die schwierige Lage seines Teams: „Es fehle aktuell die Effizienz und der 100-prozentige Glaube“, gesteht der Däne. Dennoch versprüht er Zuversicht: „Ich bin überzeugt, dass wir das Ruder rumreißen können. Am Ende der Saison werden wir sicher über dem Strich stehen!“ Der Trainer setzt auf die Qualität und den Charakter seiner Mannschaft.
Bemerkenswert offen erinnert Henriksen an den holprigen Saisonstart im Vorjahr. Damals, nach fünf Spielen ohne Erfolg, wandte er sich in der Kabine an sein Team: „Wenn ich euch Angst mache oder ein schlechtes Gefühl gebe, dann sagt es mir bitte. Dann bin ich ganz schnell weg. Wenn ich hier einer Kultur im Wege stehe, in der die Spieler ihre Leistung zeigen können, dann gibt es keinen Grund für mich, hier zu sein.“ Diese Offenheit, so Henriksen, sei Teil seines Führungsstils: „Ich bin eine ganz ehrliche und offene Person. Ich habe gesagt: Ich bin hier, um euch besser zu machen. Wenn das nicht mehr der Fall ist, dann gehe ich.“ (Quelle: Bild)
Dass es am Ende doch zum Happy End reichte – Platz sechs und die Qualifikation für die Conference League – sieht Henriksen als Beleg dafür, dass Ehrlichkeit und Vertrauen im Team zentrale Bausteine sind.
Mainz-Trainer Bo Henriksen gibt zu – „Bin kein guter Verlierer“
Henriksen ist kein Mann für Ausreden oder halbe Maßnahmen. Dass ihn Misserfolge schmerzen, verschweigt er nicht. „Ich bin kein guter Verlierer“, gesteht er im Interview mit der Sportbild – und illustriert seinen Ehrgeiz mit einer Kindheitserinnerung: Als Kind habe er beim Fußball gegen seinen Bruder so verbissen gekämpft, dass es sogar zu einer Verletzung kam. Der Ehrgeiz zieht sich wie ein roter Faden durch seine Karriere – und erklärt auch sein mitunter emotionales Verhalten am Spielfeldrand: Drei Gelbe Karten nach sieben Ligaspielen, dazu eine Rote im Pokalspiel, sind Ausdruck dieses Temperaments.
Gleichzeitig sucht Henriksen immer wieder die Selbstreflexion. Besonders im Umgang mit Schiedsrichtern sei er bemüht, sich zu verbessern, wie er einräumt: „Ich versuche seit so langer Zeit diesbezüglich besser zu werden, aber habe die Formel noch nicht geknackt.“ Für Henriksen liegt die Herausforderung auch im Regelwerk des Fußballs: „Das Regelwerk ist ein theoretisches Konstrukt, es ist starr und richtet sich mehr nach Paragrafen, als dass es sich nach echten Spielsituationen richtet. Diese Tatsache beraubt die Schiedsrichter oft der Möglichkeit, Fingerspitzengefühl zu zeigen.“ Damit spricht er ein Thema an, das ligaweit diskutiert wird – und das auch andere Trainer immer wieder kritisieren.
Mainz 05: Defensive Schwächen und die Hoffnung auf den Umschwung
Die aktuelle Krise der Mainzer hat auch eine sportliche Komponente: Mit 17 Gegentoren nach sieben Spieltagen stellt Mainz eine der anfälligsten Defensiven der Liga (Kicker). Verletzungssorgen und eine zu hohe Fehlerquote im eigenen Strafraum setzen die Mannschaft zusätzlich unter Druck. In der Länderspielpause arbeiteten die 05er daher intensiv an ihrer Defensive und setzten laut Sportschau.de auf zusätzliche Einzelgespräche, um das Selbstvertrauen in der Mannschaft zu stärken. Positive Impulse sollen auch die Rückkehr von Kapitän Silvan Widmer und die anstehende Genesung weiterer Stammkräfte liefern.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der offene Führungsstil von Henriksen das Team erneut stabilisieren kann. Der Trainer bleibt kämpferisch – und setzt auf die Kraft der Ehrlichkeit, um den Turnaround zu schaffen.
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