Bundesliga heute

Alarmstufe Rot: Werder Bremen schlittert schon vor Saisonstart in die Krise

Autor: Markus Schneider 22.08.2025 16:50 Uhr

Fußball heute: Die Euphorie ist verflogen, die Sorgenfalten sind tief. Nur 98 Tage nachdem Werder Bremen den Europapokal nur um einen Punkt verpasste, herrscht an der Weser eine Krisenstimmung. Eine dramatische Verletztenmisere und ein fast zum Erliegen gekommener Transfermarkt haben den Klub in eine Schieflage gebracht, die für den neuen Trainer Horst Steffen schon vor dem Bundesliga-Auftakt bei Eintracht Frankfurt zur Zerreißprobe wird.

Werder Bremen: Eine halbe Startelf im Lazarett

Die Personalsituation bei den Hanseaten hat dramatische Ausmaße angenommen. Wie die DeichStube berichtet, riss die Hiobsbotschaft vom Knöchelbruch des belgischen Außenverteidigers Olivier Deman im Training die nächste Lücke in den ohnehin schon dezimierten Kader. Er reiht sich in eine prominente Liste von Langzeitverletzten ein, die für den Saisonstart ausfallen.

Mit Mitchell Weiser (Kreuzbandriss), Jens Stage (Belastungsreaktion), Amos Pieper (Hüftprobleme) und Neuzugang Maximilian Wöber (Oberschenkelverletzung) fehlt eine komplette Achse potenzieller Stammspieler. Für Trainer Steffen wird die Aufstellung zum Saisonstart damit zu einem Puzzle mit vielen fehlenden Teilen.

Passivität auf dem Transfermarkt sorgt für Unmut

Während das Lazarett immer voller wird, herrscht auf dem Transfermarkt Stillstand. Acht Profis, darunter Leistungsträger wie Torwart Michael Zetterer und Top-Scorer Marvin Ducksch, haben den Verein verlassen. Dem gegenüber stehen mit Wöber und dem Offensivtalent Samuel Mbangula bisher nur zwei Neuzugänge.

Diese Passivität sorgt im Umfeld für wachsenden Unmut. Der ehemalige Werder-Profi Felix Kroos legte im Interview mit RTL den Finger in die Wunde: „Das Problem für mich ganz klar, dass ihnen ein Stürmer fehlt. Jemand, der dir zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit mal 15 Tore pro Saison schießt.“ Laut kicker sind die finanziellen Mittel des Klubs stark begrenzt, was die Suche nach Verstärkungen für die Verantwortlichen um Clemens Fritz zusätzlich erschwert.

Steffen kämpft gegen die Endzeitstimmung

Inmitten dieser angespannten Lage versucht der neue Coach Horst Steffen, die Ruhe zu bewahren. „Ich bleibe immer positiv. Das ist ein Grundsatz von mir. Wenn ich das nicht täte, wäre ich hier fehl am Platz“, betonte er laut DeichStube vor dem schweren Auftaktspiel in Frankfurt. Er nehme die negative Stimmung im Umfeld zwar wahr, wolle sich aber auf die Vorbereitung der Mannschaft konzentrieren.

Doch der Druck ist enorm. Nach dem Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Bielefeld und mit einem knüppelharten Startprogramm, das nach Frankfurt Duelle mit Leverkusen, Freiburg und dem FC Bayern bereithält, droht ein kompletter Fehlstart. Ein Punktgewinn in Frankfurt wäre für Werder in der aktuellen Situation bereits ein kleiner Befreiungsschlag.

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