HSV News: Glatzel spricht Klartext – „Tut mehr weh“
HSV News beim Fußball heute: RobertGlatzel durchlebt beim Hamburger SV eine Phase, die er so in vier Jahren an der Elbe nicht kannte. Der langjährige Leistungsträger findet sich plötzlich in einer Nebenrolle wieder – eine Situation, die den 31-Jährigen sichtlich belastet. Nach der 1:2-Niederlage in Leipzig in der 1. Bundesliga sprach der Stürmer nun erstmals offen über seine veränderte Situation unter Trainer Merlin Polzin.
HSV News heute: Vom Stammspieler zur dritten Wahl – Glatzels schwere Bundesliga-Situation
Die Umstände könnten kaum bitterer sein für den gebürtigen Münchner. Über vier Jahre lang war es selbstverständlich, dass Glatzel in der Startformation stand, wenn er fit war. In der laufenden Bundesliga-Saison wartet er jedoch noch immer auf seinen ersten Einsatz von Beginn an. Bei der Auswärtsniederlage gegen RB Leipzig durfte er erst in der Nachspielzeit ran – gerade einmal eine Minute Einsatzzeit blieb ihm, um Einfluss zu nehmen.
„Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es zufriedenstellend ist“, räumte Glatzel ein und fügte an: „Es tut ein bisschen mehr weh, wenn man vier Jahre lang vorangegangen ist und immer das Ziel hatte, hier in der Bundesliga zu spielen.“ (Quelle: MOPO)
Polzins Spielsystem passt nicht zu Glatzels Stärken
Hinter der Degradierung steckt eine klare taktische Ausrichtung des HSV-Trainers. Polzin bevorzugt im neuen Spielsystem die Laufstärke von Ransford Königsdörffer und die Pressingqualitäten von Yussuf Poulsen, um den schnellen Umschaltfußball der Hamburger optimal umzusetzen. Für den kopfballstarken Strafraumspieler Glatzel bleibt da momentan kein Platz.
„Der eine Trainer hat diese Spielidee, der andere so eine Spielidee“, analysierte Glatzel seine Lage nüchtern. Der Routinier machte dabei klar: „Auf eine Geschwindigkeit von 35 km/h werde ich nicht mehr kommen. Ich bin nicht der perfekte Konterspieler. Und ein Pressing-Monster werde ich wohl auch nicht mehr.“ (Quelle: Bild)
Laut Sport.de feierte mit Poulsen am Samstag gegen Leipzig auch der eigentlich als Nummer zwei eingeplante Däne sein Comeback nach wochenlanger Verletzungspause. Der 31-Jährige wurde in der 76. Minute für Königsdörffer eingewechselt – erneut vor Glatzel in der internen Hackordnung.
HSV-Testspiel: Auch gegen Osnabrück kein Erfolgserlebnis
Am Sonntag bekam Glatzel beim kurzfristig angesetzten Test gegen den VfL Osnabrück immerhin rund 70 Minuten Spielzeit. Die Partie, die durch den Kontakt von VfL-Trainer Timo Schultz und HSV-Assistent Loic Favé zustande kam, endete mit einer 1:3-Niederlage für die Hamburger Reservisten. Für Glatzel war es zumindest besser als das obligatorische Spielersatztraining.
„Es war okay, aber das Ergebnis nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben“, bilanzierte er nach der Testpleite (Quelle: MOPO). Immerhin: Das Spiel bot ihm mehr Möglichkeiten als die 90 Sekunden am Vortag in Leipzig, wo eine Flanke nach der anderen in den Strafraum flog – ohne dass seine Kopfballstärke gefragt war.
HSV News: Glatzel bleibt Teamplayer – „Werde die Mannschaft weiter unterstützen“
Trotz aller Frustration zeigt sich der Angreifer professionell. Er betonte, dass er nicht der einzige Aufstiegsheld sei, den es seit der Bundesliga-Rückkehr schwer trifft. Auch Jonas Meffert etwa müsse sich hinten anstellen. „Es geht eben um den Verein und um die Mannschaft„, stellte Glatzel klar und fügte hinzu: „Ich werde die Mannschaft weiter unterstützen.“
Sein Verhältnis zu Konkurrent Königsdörffer beschrieb er als unverändert positiv: „Wir verstehen uns auf und neben dem Platz sehr gut. Ich unterstütze ihn, wo ich kann.“ Der 24-Jährige hatte in der Vergangenheit selbst erfahren, wie es ist, hinter Glatzel zu stehen – und war stets ein vorbildlicher Teamkollege.
Ob sich die Situation für Glatzel zeitnah ändert, bleibt abzuwarten. Seine Chancen auf mehr Einsatzzeit hängen maßgeblich davon ab, ob Polzin bereit ist, vom aktuellen System abzurücken. Für den Mann, der mit 22 Treffern Torschützenkönig der zweiten Liga wurde, ist die aktuelle Rolle jedenfalls „schade“ – auch wenn er sie als „das Geschäft“ akzeptiert.
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