Füchse Berlin verlieren Heimstärke – „Wir waren heute nicht anwesend“
Füchse Berlin News beim Handball heute: Nach elf Siegen in Folge hat der deutsche Handball-Meister Füchse Berlin eine bittere Heimniederlage hinnehmen müssen. Ausgerechnet der HSV Hamburg, bislang Lieblingsgegner der Berliner, drehte in der Max-Schmeling-Halle den Spieß um und siegte nach einem wahren Torfestival mit 39:38. Für die Füchse, die ohne drei Stammkräfte und mit ausgedünntem Kader antraten, ist das Ergebnis ein empfindlicher Dämpfer vor der Länderspielpause – und Anlass, die eigene Defensivarbeit zu hinterfragen.
Füchse Berlin: Fehlerfestival im Nord-Duell – Füchse wanken, Hamburg nutzt Schwächen eiskalt
Die Geschichte des Spiels ist eine der verpassten Chancen und unerklärlichen Fehler auf Seiten des Meisters. Schon früh zeichnete sich ab, dass die Berliner Defensive dem Hamburger Angriff wenig entgegenzusetzen hatte. Vor allem Moritz Sauter und Elias Kofler, beide einst in Potsdam aktiv, wirbelten die Abwehr der Gastgeber durcheinander und sorgten für eine komfortable Führung der Gäste in der Anfangsphase. Die Füchse, durch Verletzungen und fehlende Alternativen auf der Bank ohnehin geschwächt, fanden erst spät ins Spiel und benötigten rund 20 Minuten, um erstmals auszugleichen.
Nach dem Seitenwechsel sorgte zunächst Torhüter Lasse Ludwig mit einer Serie starker Paraden für neuen Schwung im Berliner Spiel. Die Hausherren konnten sich auf 24:21 absetzen, doch Hamburg blieb unbeirrt und nutzte jeden Berliner Patzer gnadenlos. Immer wieder schlichen sich technische Fehler und Fehlwürfe ein, sodass die Partie bis zur Schlussminute völlig offen blieb. HSV-Spielmacher Jacob Lassen war es schließlich, der mit einem artistischen Freiwurf kurz vor dem Ende die Vorentscheidung zugunsten der Gäste besorgte. „Wir haben nie aufgegeben, sind ruhig geblieben und unser Gewinner-Gen gezeigt“, zeigte sich Hamburgs Elias Kofler nach dem Spiel glücklich laut der Bild.
Füchse-Trainer Krickau mit harscher Kritik: „Das war katastrophal von uns!“
Während auf Hamburger Seite der Jubel groß war, herrschte bei den Füchsen Ernüchterung und Selbstkritik. Trainer Nicolej Krickau fand deutliche Worte: „Wir waren weit, weit weg von unserem Matchplan, haben fast in jeder Situation den Fokus verloren. Das war katastrophal von uns, wir waren heute nicht anwesend. Es ist bitter, mit so einer Leistung jetzt in die Länderspielpause zu gehen“, bilanzierte der Däne laut Bild. Auch Rückraumspieler Tim Freihöfer sprach offen über die Defizite: „Der Ausfall von Fabian Wiede wiegt natürlich schwer. Jeder weiß um seine Qualität, wir schätzen ihn enorm. Der Verlust tut richtig weh. Hamburg hat uns gnadenlos bestraft und gewinnt am Ende verdient“, so Freihöfer laut der Berliner Morgenpost.
Bemerkenswert: Selbst überragende Einzelleistungen wie die zwölf Tore von Lasse Andersson und zehn Treffer von Mathias Gidsel reichten nicht, um die erste Heimniederlage der Saison abzuwenden. Die Berliner mussten anerkennen, dass der HSV Hamburg in allen Mannschaftsteilen wacher, variabler und am Ende auch abgezockter agierte.
Füchse Berlin vor richtungsweisender Pause – Hamburg sendet Signal
Die Berliner gehen mit offenen Fragen in die Länderspielpause. Der Ausfall von Spielmacher Wiede, die ungewohnte Fehlerquote und die Defensivschwächen offenbarten Risse im Gefüge des Meisters, der dadurch die Tabellenspitze aus den Augen verliert. Trainer Krickau kündigte bereits eine intensive Analyse der Defizite an. Auf Hamburger Seite hingegen wächst nach dem historischen Auswärtserfolg das Selbstvertrauen. Trainer Torsten Jansen zeigte sich erleichtert und lobte vor allem die Nervenstärke seines Teams im entscheidenden Moment, wie der NDR berichtet.
Als zusätzlicher Fakt: Mit dem Sieg in Berlin hat der HSV Hamburg erstmals seit 2013 wieder gegen die Füchse gewonnen und sich im oberen Tabellendrittel festgesetzt – ein Fingerzeig für den weiteren Saisonverlauf?
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