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Was wurde aus...?

Uli Stielike heute – Was wurde eigentlich aus dem legendären Real Legionär?

Autor: Thomas Groß

Mit Borussia Mönchengladbach war er Serienmeister, für Real Madrid legte er eine der erfolgreichsten Karrieren hin, die je ein deutscher Fußball-Legionär dort vollbracht hat. Er war Europameister, gewann auch auf Klubebene mehrere internationale Titel und war später als Trainer auf drei Kontinenten aktiv. Nicht wenigen ist Uli Stielike heute trotzdem vor allem für ein modisch eher unglückliches Sakko in Erinnerung. Was wurde eigentlich aus Uli Stielike?

Spielerprofil Uli Stielike

Name: Ulrich Stielike
Geburtstag: 15.11.1954
Nation:
Größe: 1,76 m
Gewicht: 72 kg

Uli Stielike Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Größte Erfolge, besondere sportliche Momente: 3x Deutscher Meister mit Gladbach (1975 – 1977). 3x Spanischer Meister mit Real (1978 – 1980). 2x Schweizer Meister mit Neuchatel 1987 und 1988. DFB-Pokalsieger 1973 mit Gladbach. 2x Spanischer Pokalsieger mit Real 1980 und 1982. UEFA-Pokalsieger mit Gladbach 1975 und mit Real 1985.

Uli Stielike Steckbrief

1972-1977 Borussia Mönchengladbach
1978-1985 Real Madrid
1985-1988 Neuchatel Xamax

Uli Stielike bestritt nach seiner Jugendzeit in seiner Heimatstadt Ketsch in Baden-Württemberg im Juni 1973 sein Debüt in der Bundesliga. Bei Gladbach war Uli Stielike unter Trainer Hennes Weisweiler eine Abwehrstütze der Mannschaft und heimste schließlich mit ihr drei Meistertitel in Serie ein, ab der Saison 1975/76 mit Udo Lattek als Coach. Einen ersten internationalen Höhepunkt gab es 1975 mit dem Gewinn des UEFA-Pokals. 1977 wurde Uli Stielike im heute noch kleinen Kreis deutscher Spieler bei Real Madrid das dritte Mitglied nach Günter Netzer und Paul Breitner. Mit 308 Pflichtspielen (46 Tore) war Stielike viele Jahre lang auch deutscher Rekordspieler bei Real. Stielike wurde auch mit Real Serien-Champ, gewann 1985 ein zweites Mal den UEFA-Pokal und wurde viermal zum besten ausländischen Spieler der Primera Division gewählt. Uli Stielike wird heute noch als einer der besten Real-Spieler der Geschichte in Ehren gehalten. Der letzte Eintrag in die Liste von Uli Stielikes Vereinen wurde Neuchatel Xamax in der Schweiz, wo er seine aktive Karriere ausklingen ließ, auch nochmal mit zwei Meistertiteln.

Die Karriere von Uli Stielike in der Nationalmannschaft

Bundestrainer Helmut Schön holte Uli Stielike zur Nationalmannschaft, als im Jahr nach dem Gewinn der Heim-WM 1974 die EM 1976 näher rückte. Stielike wurde im Turnier damals nicht berücksichtigt. Als dann Jupp Derwall Uli Stielikes Trainer im DFB-Team wurde, entwickelte sich der Real-Star zur unerschütterlichen Konstante dieser Ära: Zwischen 1980 und 1984 bestritt Stielike sämtliche deutschen Spiele bei den großen Turnieren über die vollen 90 Minuten. Uli Stielikes bis heute größten DFB-Moment erlebte er mit dem EM-Triumph 1980 in Italien, zwei Jahre später stieß er mit dem WM Team Deutschland bis ins WM Finale vor, trotz eines verschossenen Elfmeters im Halbfinale gegen Frankreich. Im Endspiel verlor das DFB-Team gegen Italien. Als Derwall nach dem frühen EM-Aus 1984 hinwarf, war auch Stielikes Uhr bald abgelaufen: Unter dem neuen Teamchef Franz Beckenbauer bestritt Stielike nur noch ein Spiel, einen Joker-Einsatz bei der 1:3-Pleite gegen den WM Favoriten (und späteren Sieger) Argentinien. Bei der WM-Qualifikation für 1986 spielte der Routinier schon nicht mehr, das Kapitel Uli Stielike und Nationalmannschaft endete.

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Der Trainer Uli Stielike

Uli Stielike kann heute auf eine drei Jahrzehnte lange Laufbahn als Trainer zurückblicken, die ihn in diverse Länder Europas sowie auch nach Asien und Afrika führte. Stielike war auch viele Jahre lang beim DFB aktiv, trainierte diverse Auswahlmannschaften und war auch Co-Trainer von Erich Ribbeck in dessen glückloser Amtszeit als Teamchef zwischen 1998 und im Jahr 2000. Ein Auftritt, den Uli Stielike bis heute nicht losgeworden ist: die gemeinsame Vorstellung mit Ribbeck, bei der Stielike mit seinem karierten „Sakko des Grauens“ im Gedächtnis blieb. Nach seiner DFB-Zeit war Stielike unter anderem Nationaltrainer der Elfenbeinküste und Südkorea, seine letzte Station war Tianjin Teda in der chinesischen Super League. 2020 hörte Uli Stielike als Trainer auf.

Uli Stielike Trainer Stationen

1989-1991 Schweiz
1992-1994 Neuchatel Xamax
1994-1995 SV Waldhof Mannheim
1996-1997 Almeria CF
1998-2000 Deutschland (Co-Trainer)
2000-2006 Deutschland U19/20/21
2006-2008 Elfenbeinküste
2008 FC Sion
2009-2010 Al-Arabi SC
2010-2012 Al-Sailiya
2013-2014 Al-Arabi SC
2014-2017 Südkorea
2017-2020 Tianjin Teda

 

Das Gehalt von Uli Stielike

Uli Stielike bestritt 109 Bundesliga-Spiele für Gladbach (12 Tore), 215 La-Liga-Partien für Real (41 Treffer) und 42 Länderspiele. Uli Stielikes Gehalt bewegte sich wegen seiner erfolgreichen Karriere im oberen Bereich des damals üblichen Rahmens – höhere sechsstellige D-Mark-Summen. Auch als Trainer strich Stielike einiges ein, am meisten auf seiner letzten Station: Uli Stielikes Gehalt in China soll laut „AS“ bei drei Millionen Euro pro Jahr gelegen haben. „Das Gehalt, das sie mir angeboten haben, war so gut, dass wir nicht verhandeln mussten“, sagte Stielike damals der „Bild“.

Uli Stielike privat

Uli Stielike und Frau Doris zogen drei gemeinsame Kinder auf: die Söhne Christian und Michael sowie Tochter Daniela. Tragisch: Michael wurde nur 23 Jahre alt, er starb im Jahr 2008 an einer schweren Lungenkrankheit. Uli Stielikes privater Schicksalsschlag führte damals dazu, dass er seinen Job als ivorischer Nationalcoach zwischenzeitlich niederlegte. Uli Stielike und Frau Doris ließen sich gegen 2012 in Spanien nieder.