Nicht mehr vielen, aber dem ein oder anderen jugendlichen Fußballfan ist er noch heute ein Begriff. Und allen Ü30 Fußballbegeisterten ganz bestimmt sogar. Schließlich holte er in seiner aktiven Zeit den EM-Titel für die Nationalmannschaft. Gemeinsam mit dem WM Team Deutschland meisterte er die WM-Qualifikation und holte den Vize-Titel nach Hause. 2016 gewann er dann als Trainer die olympische Silbermedaille in Rio de Janeiro.
Ab 1975 spielte er in der Bundesliga für Rot-Weiß Essen und den Hamburger SV. Er erzielte 136 Tore in insgesamt 224 deutschen Bundesligaspielen. Dies war damals die drittbeste Tor-pro-Spiel Quote. Anschließend wechselte er in die belgische Liga, bevor er bei Borussia Dortmund landete. Seine Fans und Teamkollegen nannten ihn liebevoll „Hotte“.
Name: | Horst Hrubesch |
Geburtstag: | 17.04.1951 |
Nation: | |
Größe: | 1,88 m |
Gewicht: | 88 kg |
Natürlich ist die Rede von niemand Geringerem als dem ehemaligem Mittelstürmer Horst Hrubesch, der in seinen 18 Jahren Spielerkarriere die deutsche Fußballgeschichte mitschrieb. Doch was wurde eigentlich aus Horst Hrubesch und was macht Horst Hrubesch heute?
Horst Hrubesch Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
Seine Spielerkarriere begann Horst Hrubesch bereits in jungen Jahren in seinem Heimatort Hamm bei der Pelkum Jugend. Dort stieg er bis zur U19 auf und wechselte dann im Alter von 19 für ein Jahr zu Germania Hamm. Danach ging es zur Hammer SpVg, für die er ebenfalls eine Saison spielte. 1972 wechselte er zum SC Westtünnen, dem letzten Verein in seiner Heimat, bei dem er mitwirkte. Drei Jahre später übernahm ihn RW Essen mit einer erstmaligen Ablöse von rund 36.000 €. 1978 blätterte der Hamburger SV schon ganze 600.000 € für ihn hin, die höchste Ablöse in seiner Karriere. Das war auch der Verein, für den er am längsten am Stück spielte.
Fünf Jahre verweilte Hrubesch an der Elbe, bis er zu seinem ersten und einzigen internationalen Team, Standard Lüttich, wechselte. Sie kauften ihn für 400.000 € ein und dort spielte er bis 1985 in der belgischen Première Division. Darauffolgend übernahm ihn Borussia Dortmund für nur mehr 75.000 €, wo er ein Jahr bis zu seiner Pausierung aktiv war. 1988 spielte er dann noch ein letztes Mal für seinen Heimatverein SC Westtünnen, wo er dann mit 39 Jahren seine legendäre Karriere als Spieler offiziell beendete.
1971-1972 | Hammer SpVg |
1972-1975 | SC Westtünnen |
1975-1978 | Rot-Weiß Essen |
1978-1983 | Hamburger SV |
1983-1985 | Standard Lüttich |
1985-1986 | Borussia Dortmund |
1988 | SC Westtünnen |
Zu Horst Hrubeschs Steckbrief lässt sich noch hinzufügen, dass sein größter Erfolg als Spieler der EM-Titel 1980 war. 1982 holte Horst Hrubesch mit der Nationalmannschaft den Vizemeister Titel für Deutschland. Er wurde dreimal deutscher Meister und gewann die olympische Silbermedaille 2016. Am besten bekannt ist er für seine etlichen Kopfballtore unter dem Spitznamen „Kopfballungeheuer“.
Horst Hrubeschs Karriere in der Nationalmannschaft
Hrubesch spielte bei 21 Länderspielen für die deutsche Nationalmannschaft mit. Davon gewann Deutschland 13, verlor vier und bestritt weitere vier mit einem Unentschieden. Sein Debüt in der Nationalelf gab er am 2. April 1980 beim 1:0 Sieg in München gegen Österreich. Seine Nominierung für das Turnier war eher umstritten. Er kam nämlich lediglich nachträglich ins Team, da sein Kollege Klaus Fischer verletzungsbedingt ausgefallen war. Trotz der Zweifel erzielte Horst Hrubesch für die Nationalmannschaft im Finalspiel beide Tore. Das letzte und entscheidende zum 2:1 Sieg gegen Belgien natürlich mit einem Kopfball – ganz wie man ihn kennt. Das war Horst Hrubeschs bis heute wohl größter Erfolg.
Zwei Jahre später nahm er dann mit Deutschland sowie 23 weiteren WM Teams an der Weltmeisterschaft teil. Im legendären WM Halbfinale 1982, auch „die Nacht von Sevilla“ genannt, erzielte er das entscheidende 5:4 Elfmetertor gegen Frankreich. Somit gelang es der deutschen Nationalelf unter einigen anderen WM Favoriten den Vizemeister Titel nach Hause zu holen. Nach der WM 1982 wurde Hrubesch nicht mehr in die Nationalelf einberufen.
Der Trainer Horst Hrubesch
Wie man sieht, wurden von Horst Hrubesch einige Vereine betreut und durften dabei auch den einen oder anderen Erfolgsmoment erleben. Horst Hrubesch als Trainer hat seine langjährige Karriere beendet. Er hält heute seit 2020 das Amt Direktor Entwicklung beim Hamburger SV inne.
1986-1987 | Rot-Weiß Essen |
1988 | SC Westtünnen |
1988-1990 | VfL Wolfsburg |
1990-1992 | FC Tirol |
1993 | FC Hansa Rostock |
1994-1995 | SG Dynamo Dresden |
1995-1996 | Austria Wien |
1997 | Samsunspor |
2000-2016 | DFB Junioren (verschiedene U-Abteilungen) |
2017-2019 | DFB Damen |
2021 | Hamburger SV (Interimstrainer) |
2023-2024 | DFB Damen (Interimstrainer) |
Als sportliches Ziel für die nahe Zukunft seines Vereins hat er sich jenes auf der Hand liegende gesteckt, endlich wieder in die Bundesliga aufzusteigen. Und zwar mit mehr Entschlossenheit in der kommenden Saison als Favorit aufzutreten und damit den Aufstieg zu manifestieren und überzeugter in die jeweiligen Spiele gehen zu können. Außerdem scheint ein weiteres Ziel Horst Hrubeschs bis heute zu sein, allgemein den Fußballnachwuchs mit seinem Wissen zu unterstützen. So sagte Lea Schüller vom FC Bayern einmal, dass sie mit seiner Hilfe als Mentor bei einer kommenden EM mehr spielen und öfter treffen wollte als bisher. Sie könne mit Fragen immer zu der Fußball-Legende kommen, so Schüller. Zweimal übernahm er auch das Amt bei der Nationalmannschaft der Frauen, einmal für zwei Jahre und danach nochmal als Interimstrainer.
Das Gehalt von Horst Hrubesch
Der 71-Jährige hat 21 Spiele als Mittelstürmer für die deutsche Nationalmannschaft absolviert und schoss dabei sechs Tore. In der Zeit, in der Horst Hrubesch auf dem Platz stand, erzielte er insgesamt 223 Tore und wurde bei 329 Spielen eingesetzt. Die Summe seiner Transfererlöse liegt bei rund 1,11 Millionen Euro. Abgesehen davon ist über Horst Hrubeschs Gehalt nicht viel bekannt. Jedoch sagt er in einem Interview, er habe in Essen mit 1800 DM Grundgehalt begonnen plus zusätzlicher 15 000 DM Jahresleistungsprämie, die er bekam. Später wurde sein Vertrag dann auf 80 000 Mark pro Jahr erhöht.
Er sagt, er sei immer zufrieden gewesen und er es heute sehr schätzt, dass er sich über seinen Lebensabend keine Gedanken machen muss. Also unabhängig davon, wie hoch Horst Hrubeschs Gehalt letztlich genau war, er hat mit seiner Karriere definitiv ausgesorgt. Zusätzlich kommt sein Gehalt beim HSV als Direktor und er verdient dort noch laufend etwas zu seinem ohnehin schon „ausreichenden“ Vermögen dazu. Auch zum Gehalt, das Horst Hrubesch heute verdient, sind keine genauen Zahlen bekannt.
Horst Hrubesch privat
Was wurde eigentlich aus Horst Hrubesch außer seinem Beruf als Direktor im Nachwuchsleistungsteam beim HSV? Bereits seit 1972 ist er mit seiner Frau Angelika Hrubesch verheiratet. Die beiden haben zwei Söhne. Mike Hrubesch, der als Justizvollzugsbeamter tätig ist und Danny Hrubesch, der 2019 als professioneller Brandungsangler Weltmeister in Südafrika wurde. Auf die Frage, was Horst Hrubesch privat so macht, antwortet er häufig ebenfalls „Angeln“. Bereits seit Kindheitstagen hat er immer schon begeistert in Binnengewässern geangelt. Nachdem er beruflich nach Hamburg gezogen war, brachte er sich auch das Angeln auf hoher See bei und betreibt es seitdem als Hobby.
Wichtige Ereignisse dabei waren die Veröffentlichung seines eigenen Buchs über das Thema Dorschangeln. Hrubesch war überzeugt, es gäbe zu wenig Fachliteratur darüber und verfasste deshalb mithilfe eines Co-Autoren selbst eines. „Dorschangeln vom Boot und an den Küsten“ wurde in Skandinavien verlegt und in drei Auflagen verkauft. Ein weiterer Höhepunkt seiner Anglerkarriere war der Fang eines riesengroßen Lachs während eines Norwegenurlaubs.
Der Fisch war ganze 80 Zentimeter lang und 32 Kilogramm schwer. Neben dem Angeln betrieb er außerdem bis 2015 auch einen Pferdezuchtbetrieb, in dem Horst Hrubesch mit seiner Frau gemeinsam Edelbluthaflinger züchtete. Danach gaben sie ihr Hobby auf, da sie nach Boostedt bei Neumünster und somit näher zu ihren beiden Kindern und 4 Enkelkindern zogen.