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Was wurde aus...?

Ingo Hertzsch heute – Was wurde eigentlich aus der RB Leipzig Ikone?

Autor: Thomas Groß

Fans des Hamburger SV ist Ingo Hertzsch heute in Erinnerung als Defensivstütze aus besseren Zeiten, in denen der HSV noch in der Champions League spielte. Auch für Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Kaiserslautern spielte er in der Bundesliga. Später wurde der Ex-Nationalspieler in der sächsischen Heimat einer der „Geburtshelfer“ von RB Leipzig, auf und neben dem Platz. Aber was passierte danach? Daher die Frage: Was wurde eigentlich aus Ingo Hertzsch?

Spielerprofil Ingo Hertzsch

Name: Ingo Hertzsch
Geburtstag: 22.07.1977
Nation:
Größe: 1,84 m
Gewicht: 80 kg

Ingo Hertzsch Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Der noch in der DDR geborene Hertzsch begann seine höherklassige Karriere für den Chemnitzer FC, für den er zwischen 1996 und 1997 in der damals drittklassigen Regionalliga Nord/Ost spielte. Zur Rückrunde der Saison 1997/98 folgte der Wechsel zum HSV, wo Ingo Hertzsch unter Trainer Frank Pagelsdorf prompt zum Stammspieler wurde. Hertzsch verbrachte fünfeinhalb wechselhafte Jahre in Hamburg, den Höhepunkt genoss er im Jahr 2000, als der HSV Platz 3 in der Bundesliga erreichte und in die Champions League einzog.

Hertzsch erlebte in der Königsklasse eine turbulente Feuertaufe, als das erste Spiel gegen Juventus Turin mit einem wilden 4:4 endete. Juve-Legende Filippo Inzaghi verhinderte mit einem Dreierpack den für Hamburg greifbaren Sieg. Am Ende schied der HSV in der Vorrunde aus. Nachdem Ingo Hertzsch unter Trainer Kurt Jara zuletzt nicht mehr unumstrittene Stammkraft war, wechselte er 2003 zu Bayer Leverkusen, wo er jedoch kein Bein auf den Boden bekam.

Ingo Hertzsch Steckbrief

1996-1997 Chemnitzer FC
1997-2003 Hamburger SV
2003-2004 Bayer 04 Leverkusen
2004 Eintracht Frankfurt (Leihe)
2004-2006 1. FC Kaiserslautern
2006-2009 FC Augsburg
2009-2011 RB Leipzig

Die Liste von Ingo Hertzschs Vereinen wurde also länger als geplant. Er wurde für die Rückrunde zu Eintracht Frankfurt verliehen, wo es persönlich besser für ihn lief, die Eintracht stieg jedoch am Ende ab. Dasselbe Schicksal erlitt Hertzsch 2006 mit dem 1. FC Kaiserslautern. Nach drei Jahren beim damaligen Zweitligisten FC Augsburg verpflichtete ihn der frisch gegründete RB Leipzig. Er war als Kapitän mit seiner Profi-Routine eine frühe Säule von RB, als der von der Oberliga aus seinen Durchmarsch in die Bundesliga startete. Hertzsch beendete seine Vollzeit-Karriere 2011, nach zwei weiteren Jahren als Stand-by-Profi für die Reserve war 2013 endgültig Schluss.

Die Karriere von Ingo Hertzsch in der Nationalmannschaft

Nachdem er in seinem besten Jahr 2000 konstant starke Leistungen für den HSV gezeigt hatte, holte Bundestrainer Rudi Völler Ingo Hertzsch zur Nationalmannschaft. Hertzsch stand in einem Freundschaftsspiel in Dänemark in der Startelf, welches die deutsche Elf allerdings 1:2 verlor. Festspielen konnte er sich nicht, in der WM-Qualifikation für 2002 setzte Völler auf andere Defensivkräfte. Hertzsch schaffte es nicht ins WM Team Deutschlands und musste aus der Ferne zuschauen, wie Völlers Team in Japan und Südkorea bis ins WM Finale vordrang.

Dort scheiterte die DFB-Elf unglücklich am WM Favoriten Brasilien. Im Jahr darauf kamen auf Ingo Hertzschs Steckbrief noch zwei Einsätze für das „Team 2006“, in dem sich die zweite Garde für die Heim-WM in besagtem Jahr empfehlen konnte. Hertzsch wurde aber auch 2006 letztlich nicht Teil des deutschen WM Teams und somit endete das Kapitel Ingo Hertzsch und die Nationalmannschaft nach nur zwei Einsätzen.

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Ingo Hertzsch nach seiner aktiven Karriere

Seit dem Ende seiner Vollzeit-Karriere 2011 ist Ingo Hertzsch bis heute hinter den Kulissen von RB aktiv. „Ich habe hier in Leipzig etwas angefangen, das ich fortführen möchte. Darum habe ich mich entschieden, mit knapp 34 Jahren nicht mehr als Fußballer zu wechseln, sondern in neuer Funktion bei RB zu bleiben“, begründete Hertzsch damals seinen Schritt: „Hier ist alles im Aufbau und die Gelegenheit, etwas so Spannendes mitzugestalten, bekommt man nicht oft.“

Der damalige Präsident Dieter Gudel hielt mit Blick auf Hertzsch fest, „dass wir auf unserem weiteren Weg nicht auf seine Professionalität, seine Erfahrung und seine herzliche und offene Art verzichten können“. Er brachte diese fortan in der Marketing-Abteilung von RB ein, sowie auch als Teamleiter der Fußballschule. Ingo Hertzsch ist heute bei RB mit dem klangvollen offiziellen Berufstitel „Senior Specialist Sustainability“ versehen.

Sein Aufgabengebiet lautet, innerhalb des Klubs Nachhaltigkeit, Chancengleichheit und Vielfalt sicherzustellen. Er gestaltet dabei auch viele soziale Projekte zugunsten von Kindern und anderen guten Zwecken. Nach eigenen Angaben sieht Ingo Hertzsch heute „fast eine Lebensaufgabe“ in seinem Engagement bei RB Leipzig: „Ich bin seit der Gründung dabei und habe jeden einzelnen Entwicklungsschritt miterlebt“, sagte er 2019 der „Welt“.

Das Gehalt von Ingo Hertzsch

Hertzsch bestritt zwischen 1997 und 2006 insgesamt 227 Partien in der Bundesliga (2 Tore) sowie zwei Länderspiele. Ingo Hertzschs Gehalt soll zu HSV-Zeiten bei knapp 500.000 Euro jährlich gelegen haben. Bayer Leverkusen, schon 2001 interessiert, bot laut damaligen Medienberichten eine Verfünffachung von Ingo Hertzschs Gehalt. Als es dann 2003 tatsächlich zum Wechsel kam, musste Hertzsch wegen der damaligen Finanzkrise der Liga infolge der Pleite des TV-Rechtehändlers Leo Kirch jedoch Abstriche machen. Gutes Geld verdiente Hertzsch dennoch bis zum Ende seiner Karriere. Seine bis heute andauernde Anstellung bei RB sichert ihn finanziell weiter ab.

Ingo Hertzsch privat

Ingo Hertzsch Frau ist seit 2003 Maja Hertzsch, sie ist die Tochter des Politikers Werner Siemann. Er und Frau Maja haben drei Kinder. Sein privates Leben hatte früher in Siemanns Heimat Nienburg in Niedersachsen seinen Mittelpunkt. Heute wohnt er mit seiner Familie in Leipzig. Ansonsten hält er sich in Sachen Privatleben eher bedeckt und daher gibt es hier recht wenig zu berichten.