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Was wurde aus...?

Manfred Binz heute – Was wurde eigentlich aus „Manni dem Libero“?

Autor: Thomas Groß

Während im modernen Fußball die Raumdeckung beim Verteidigen genutzt wird, nutzten früher die meisten Vereine die sogenannte Manndeckung. Bei dieser heute im Basketball verbreiteten Taktik wurde jedem Verteidiger ein Gegenspieler zugeordnet. Nur der Libero erhielt keinen. Er stand größtenteils zur Absicherung hinter den anderen Verteidigern. Ab den 1970er-Jahren wurden jedoch auch die offensiven Aufgaben eines Liberos immer bedeutungsvoller. Schließlich konnte sich dieser nach vorn orientieren, ohne einen ihm zugeordneten Gegenspieler frei stehenzulassen. Als bekannteste deutsche Liberos werden meist Franz Beckenbauer und Matthias Sammer genannt. Allerdings dürften besonders die Fans von Eintracht Frankfurt Manfred Binz heute als ihren klassischen Libero ansehen. Schließlich erhielt er dort den Spitznamen „Manni der Libero“, und wurde sogar Stammlibero in der Nationalmannschaft. Allerdings beendete er im Jahre 2004 seine Karriere, sodass sich die Fans der Eintracht und die Anhänger der Manndeckung sicherlich fragen: Was wurde eigentlich aus Manfred Binz?

Spielerprofil Manfred Binz

Name: Manfred Binz
Geburtstag: 22.09.1965
Nation:
Größe: 1,82 m
Gewicht: 76 kg

Manfred Binz Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Sein Geburtsort war sogleich seine sportliche Heimat. So wurde Manfred Binz am 22. September 1965 in Frankfurt am Main geboren. In Frankfurt-Bockenheim erhielt er seine Grundausbildung im Fußball, ehe er mit 18 Jahren zur Eintracht wechselte. Als 19-Jähriger gab er anschließend am 02. März 1985 bei einer 1:2-Auswärtsniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern sein Bundesligadebüt. Nicht viele wissen, dass seine Karriere danach fast schon wieder vorbei gewesen wäre. Aufgrund von Hehlerei wurde er angezeigt und erhielt eine Geldstrafe. Außerdem musste er Arbeitsstunden ableisten. Aus diesem Grund sollte er nur noch für die Reserve von Eintracht Frankfurt spielen dürfen. Dieser Moment wird Manfred Binz heute noch als ein Albtraum seiner Karriere in Erinnerung sein. Er durfte schließlich nur zu der ersten Mannschaft zurück, weil sich dort fünf Spieler verletzt hatten.

Manfred Binz Steckbrief

1983-1996 Eintracht Frankfurt (Junioren / Profis)
1996-1997 Brescia Calcio
1998-1999 Borussia Dortmund
1999-2002 Kickers Offenbach
2002-2003 Eintracht Frankfurt II

Allerdings profitierte nicht nur Manfred Binz von seiner Begnadigung, sondern ebenso Eintracht Frankfurt hatte mit dem Libero starke Spielzeiten. Die Mannschaft gewann 1988 den DFB-Pokal und befand sich Anfang der 90er-Jahre regelmäßig im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Deshalb wird es Manfred Binz heute noch ärgern, dass er keinen Meistertitel gewann. Noch mehr wird ihn jedoch der Abstieg im Jahre 1996 in negativer Erinnerung geblieben sein.

Den Gang in die Zweitklassigkeit machte der Libero allerdings nicht mit und daher wechselte er den Verein. Erst war er in Italien tätig, dann bei Borussia Dortmund. Danach befinden sich in seinem Steckbrief keine Vereine aus der Bundesliga mehr, sondern nur aus unteren deutschen Spielklassen. Der Libero kehrte sogar noch mal zur Eintracht zurück, um dort in der Reserve seine Karriere ausklingen zu lassen.

Die Karriere von Manfred Binz in der Nationalmannschaft

Unter Bundestrainer Franz Beckenbauer fand Manfred Binz keine Berücksichtigung in der Nationalmannschaft. Auf der Libero-Position galt unter ihm Klaus Augenthaler als gesetzt. Sein Ersatz war Stefan Reuter. Daher war Manfred Binz nicht dabei, als das WM Team Deutschland 1990 das WM Finale gegen den WM Favoriten aus Argentinien gewann. Erst nach dieser Weltmeisterschaft startete seine Nationalmannschaftskarriere unter dem neuen Bundestrainer Berti Vogts. Sein erstes Länderspiel absolvierte er für die Nationalmannschaft am 29. August 1990 bei einem 1:1-Unentschieden in einem Freundschaftsspiel gegen Portugal.

Schließlich wurde er Stammlibero der Mannschaft und durfte im Jahr 1992 zur Europameisterschaft nach Schweden fahren. Hier wird Manfred Binz heute vermutlich das bitterste Länderspiel seiner Karriere sehen, obwohl er am Ende des Turniers mit der Mannschaft Vize-Europameister wurde. Am 18. Juni 1992 lieferte Manfred Binz jedoch im letzten Vorrundenspiel gegen die Niederlande eine so schwache Leistung ab, dass Berti Vogts ihn zur Halbzeit auswechselte. Das Spiel ging schließlich mit 1:3 verloren. Noch schlimmer war es für Manfred Binz jedoch, dass er danach weder im Turnier noch in anderen Spielen für sein Land spielen durfte. Dies war der letzte Einsatz Manfred Binz für die Nationalmannschaft gewesen. Trotzdem kann Manfred Binz heute auf eine große Nationalmannschaftskarriere zurückblicken. Zwar gelangte er in keines der deutschen WM Teams und lief noch nicht mal in der WM-Qualifikation auf. Allerdings wurde er Vize-Europameister und schoss kurz vor der Europameisterschaft in einem Freundschaftsspiel gegen Nordirland sogar ein Tor für sein Land.

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Der Trainer Manfred Binz

Manfred Binz Vereine haben immer sein Verhalten neben dem Platz geschätzt. So soll er zum Beispiel niemals Alkohol getrunken oder geraucht haben und jederzeit sehr besonnen gewesen sein. Vermutlich ließen diese Eigenschaft Manfred Binz Trainer werden. Größtenteils war er dabei als Co-Trainer bei Kickers Offenbach aktiv. Zwar übernahm er dort zweimal kurzzeitig den Cheftrainerposten, aber dies geschah jeweils nur Interimsweise. Außerdem war er ein Jahr im Amateurbereich beim FC Germania 1911 Enkheim in der Gruppenliga Cheftrainer. Zurzeit arbeitet Manfred Binz nicht mehr als Trainer im Herrenbereich, sondern kümmert sich in der Fußballschule von Eintracht Frankfurt um den Nachwuchs.

Manfred Binz Trainer Stationen

2004-2008 / 2011-2013 Kickers Offenbach (Trainer / Co-Trainer)
2008-2010 FSV Frankfurt

Das Gehalt von Manfred Binz

552 Pflichtspiele absolvierte Manfred Binz für Vereine. Hinzu kommen 14 Länderspiele. In der heutigen Zeit hätte Manfred Binz Gehalt bei solchen Statistiken sicherlich im Millionenbereich gelegen. Damals verdienten Profifußballer jedoch deutlich niedrigere Summen. So betrug Manfred Binz Gehalt bei Eintracht Frankfurt 180.000 D-Mark pro Jahr. Auch seine späteren Vereine dürften ihm keinen deutlich höheren Lohn gezahlt haben. Daher beträgt das Vermögen von Manfred Binz heute geschätzt etwas weniger als eine Million Euro.

Manfred Binz privat

Wie den Großteil seiner Karriere ist Manfred Binz heute im Raum Frankfurt zu Hause. Sein Privatleben hält er zum größten Teil von der Öffentlichkeit fern. So ist über Manfred Binz Frau nichts Genaueres bekannt, außer dass das Paar vier Söhne hat. Eigenen Angaben zufolge sei Manfred Binz froh, dass ihm die Medien nicht so viel Aufmerksamkeit schenkten, wie dies bei heutigen Fußballern geschehe. Daher sei es für ihn im Gegenzug ertragbar, dass er damals nicht so gut verdient habe. Außerdem hätte Manfred Binz im modernen Fußball gar keine Position mehr. Den Libero gibt es nämlich schon lange nicht mehr.