
Jens Nowotny kann heute auf eine lange Karriere als Fußballprofi beim Karlsruher SC und bei Bayer Leverkusen zurückblicken. Er hat viele erfolgreiche Jahre erlebt, aber nie einen Titel gewonnen und hält mit 8 Platzverweisen bis heute einen Negativrekord in der Bundesliga. Im Anschluss an seine Karriere haben sich viele immer wieder gefragt, was wurde eigentlich aus Jens Nowotny, da er zunächst nicht als Trainer aktiv war, sondern sich um karitative Projekte und eigene geschäftliche Aktivitäten kümmerte. Im Mittelpunkt stand erst einmal die Familie und seine Event-Agentur, dafür ist Jens Nowotny heute wieder auf dem Fußballplatz zu sehen. Er ist seit einigen Jahren im Nachwuchsbereich der Deutschen Nationalmannschaft aktiv und natürlich für Defensivfragen zuständig.
Name: | Jens Nowotny |
Geburtstag: | 11.01.1974 |
Nation: | |
Größe: | 1,87 m |
Gewicht: | 87 kg |
Jens Nowotnys Steckbrief – bei diesen Vereinen war er aktiv
In der Jugend spielte Jens Nowotny für die Vereine SV Spielberg sowie Germania Friedrichstal und kam 1990 als Sechzehnjähriger zum Karlsruher SC. Er war zunächst für die A-Junioren aktiv und wurde am Ende der Saison 1991/92 in den Profikader aufgenommen.
1979 bis 1985 | SV Spielberg |
1985 bis 1990 | FC Germania Friedrichstal |
1990 bis 1992 | Karlsruher SC |
Der 18-Jährige spielte sich schnell in die Stammformation und konnte mit dem KSC einen hervorragenden 6. Platz in der Meisterschaft erreichen. Dieses Ergebnis konnte die Mannschaft 1993/94 wiederholen, noch außergewöhnlicher war jedoch, dass die Badener bis ins Halbfinale des UEFA-Cups vordrangen, der mittlerweile unter dem Namen Europa League bekannt ist. Nowotny wurde meist als Libero oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt, nach zwei durchwachsenen Spielzeiten in der Bundesliga verließ er 1996 den KSC. Sein letztes Spiel absolvierte er bei der Final-Niederlage im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern in Berlin. Im Anschluss wechselte er für eine Ablöse von 1,5 Millionen DM zu Bayer Leverkusen.
1992 bis 1996 | Karlsruher SC |
1991 bis 1993 | Karlsruher SC Amateure |
1996 bis 2006 | Bayer 04 Leverkusen |
2003 bis 2004 | Bayer 04 Leverkusen Amat. |
2006 bis 2007 | Dinamo Zagreb |
Der Abwehrchef führte die Werkself, die im Vorjahr beinahe abgestiegen wäre, sofort zu neuer Stärke. In der ersten Saison wurde die Meisterschaft mit 2 Punkten hinter dem FC Bayern knapp verpasst, noch näher am Titel waren die Leverkusener in den Spielzeiten 1999/00 und 2001/02. In dieser Zeit prägte Fußball-Deutschland den Begriff „Vizekusen“, zumal die Werkself im Jahr 2002 auch das DFB-Pokal-Endspiel und das Finale der Champions League verlor. Nowotny wurde 2002 zum Kapitän ernannt, fiel aber im entscheidenden Moment verletzungsbedingt aus. Er musste nach einem erneuten Kreuzbandriss die gesamte Saison 2002/03 pausieren, führte aber nach seiner Rückkehr Leverkusen wieder in die Bundesligaspitze zurück. Die Werkself holte einen guten dritten Platz, danach kam der Routinier aufgrund von Verletzungen immer seltener zum Einsatz. Im Jahr 2006 verließ er Leverkusen. Er schloss sich etwas überraschend dem kroatischen Serienmeister Dinamo Zagreb an, musste allerdings aufgrund anhaltenden Verletzungspechs seine Karriere Ende 2006 beenden.
Jens Nowotnys Karriere in der Nationalmannschaft
Der DFB wurde früh auf Nowotny aufmerksam. Seine ersten 20 Einsätze im Nationaltrikot absolvierte der talentierte Abwehrspieler für die U15- und U16-Auswahl. Er spielte 1992 für die U18 und 1996 für die U21 bei Europameisterschaften, allerdings dauerte es bis 1997, eher Jens Nowotny zur Nationalmannschaft kam. Im April stand der junge Abwehrspieler in der WM-Qualifikation gegen die Ukraine (2:0) zum ersten Mal auf dem Platz, für das WM Team Deutschland 1998 wurde Nowotny jedoch nicht berücksichtigt. Im Anschluss war Nowotny in der EM-Qualifikation gesetzt, nahm an vielen Vorbereitungsspielen teil und fuhr als Stammspieler zur Europameisterschaft. Das DFB-Team schied sieglos in der Vorrunde aus, wobei Nowotny in allen Spielen eingesetzt wurde. In den folgenden Jahren absolvierte Nowotny sämtliche Spiele der WM-Qualifikation, wobei nur gegen die zu den WM Favoriten gehörenden Engländer verloren wurde. Im April 2002 war Nowotny erstmals Kapitän der Nationalmannschaft, verpasste aber das WM-Turnier aufgrund einer Verletzung. Er kämpfte sich zurück und wurde nach guten Leistungen zum EM-Turnier nach Portugal mitgenommen, bei dem Jens Nowotny mit der Nationalmannschaft erneut in der Vorrunde ausschied. Die Karriere des Verteidigers im DFB-Team schien damit schon beendet, allerdings wurde der Leverkusener im Frühjahr 2006 reaktiviert und in den Kader für die WM in Deutschland berufen. In der Mannschaft des WM Teams war er nur Ersatzspieler, konnte aber im Spiel um Platz 3 gegen Portugal sein einziges WM-Endrunden-Spiel bestreiten. Zu seinem letzten Länderspieleinsatz kam Nowotny im August 2006 gegen Schweden (3:0) und ist der einzige bei einem kroatischen Verein aktive Spieler, der für Deutschland zum Einsatz kam.
Der Trainer Jens Nowotny
Im Anschluss an seine Karriere konzentrierte sich Jens Nowotny auf private Aktivitäten und zog sich aus dem Fußballalltag zurück. Er engagierte sich in sozialen Projekten, wurde aber 2009 von Fortuna Köln für „deinFußballclub“ engagiert. Das Konzept sah vor, dass die Mitglieder des Vereins über wichtige Fragen wie Aufstellung, Transfers und Gehälter abstimmen sollten. Im Jahr 2012 wurde das Vorhaben nach vier Jahren, vielen Diskussionen und hoher Unzufriedenheit der beteiligten Fans eingestellt. Jens Nowotny hatte Köln und das Projekt zu diesem Zeitpunkt längst verlassen und sich ab 2010 auf seine Event- und Sportagentur konzentriert.
2021 bis 2022 | Deutschland U18 (Co-Trainer) |
2022 bis 2023 | Deutschland U19 (Co-Trainer) |
2023 bis | Deutschland U15 (Co-Trainer) |
Der Ex-Nationalspieler wurde nun häufig für Charity-Veranstaltungen oder als Fußball-Experte engagiert. Diverse Fußball-Camps ermöglichten es aber zumindest Kindern, Jens Nowotny als Trainer zu erleben. In den Sommermonaten nahm er sich regelmäßig Zeit für solche Projekte oder war für lokale Jugendmannschaften aktiv. Eine Karriere als Übungsleiter war trotzdem lange ausgeschlossen, bis der DFB im August 2021 Jens Nowotny als Trainerassistenten für verschieden Nachwuchs-Nationalmannschaften verpflichtete.
Das Gehalt von Jens Nowotny
Jens Nowotny kann heute auf 15 Jahre Profikarriere zurückblicken. Der Defensivspezialist spielte 335 Mal in der Bundesliga und schoss 11 Tore, im DFB-Pokal wurde er 27 Mal eingesetzt und konnte insgesamt zweimal treffen. In europäischen Vereinswettbewerben waren es 57 Spiele und 2 Tore, in der kroatischen HNL kamen noch einmal 10 Partien hinzu. 48 Mal trug er das Trikot der A-Nationalmannschaft, für die er 1 Tor erzielte. In seiner Karriere bekam Jens Nowotny ein Gehalt, das meist über dem Durchschnitt aller Bundesliga-Profis lag. Die Einkünfte beliefen sich bereits Mitte der 1990er-Jahre beim KSC auf etwa 500.000 DM. Sein Wechsel zu Bayer Leverkusen bescherte Jens Nowotny ein Gehalt, dass ihn zu einem der Spitzenverdiener im deutschen Fußball machte. Es betrug Anfang der 2000er-Jahr mehr als 2,5 Millionen Euro, bei Dinamo Zagreb dürfte er hingegen für einen Bruchteil aufgelaufen sein.
Jens Nowotny privat
Jens Nowotny hat heute finanziell ausgesorgt und braucht keinen Job als Manager oder Trainer. Er ist Mitinhaber einer Event-Agentur, berät Spieler in finanziellen Fragen und betreibt in Mönchengladbach ein Restaurant und einen Biergarten. Am Ende seiner Spielerkarriere setzte sich der ehemalige Abwehrstratege sofort für karitative Projekte ein. Er wurde bereits 2007 Botschafter des Kinderhospizvereins, daneben setzt sich Jens Nowotny heute für Kidshelp Kambodsha e.V., die Sepp-Herberger-Stiftung und die Stiftung Jugendfußball ein. Jens Nowotny und Frau Michaela leben heute in Kürten im Bergischen Land, wo sie ein Haus und einen Garten besitzen. Das Ehepaar hat zwei gemeinsame Kinder. Jens Nowotny ist heute zwar oft im Ort zu sehen und hat viele Freundschaften geschlossen, hält sich aber aus dem Vereinsleben heraus.


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