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Was wurde aus...?

Kevin Kurányi heute – Seine Biographie und sein nicht stilvoller Abgang aus der DFB Elf

Autor: Anna Schröder

Einer der größten Aufreger rund um die deutsche Fußballnationalmannschaft ereignete sich am 11. Oktober 2008. Im Dortmunder Westfalenstadion kam es in der WM-Qualifikation zum Spiel gegen Russland. Der Trainer Joachim Löw entschied sich, den Stürmer Kevin Kurányi nicht aufzustellen. Noch nicht mal auf der Ersatzbank durfte er Platz nehmen, sondern er sollte sich das Spiel von der Tribüne aus anschauen. Dies ließ Kevin Kurányi jedoch nicht auf sich sitzen und fuhr in der Halbzeit einfach nach Hause, ohne dem DFB Bescheid zu geben. Seitdem durfte Kevin Kurányi nie mehr für die Nationalelf spielen. Doch es wäre unfair, Kevin Kurányi bis heute an dieser einen persönlichen Verfehlung zu messen. So war er auch ein erfolgreicher Fußballer, der beim FC Schalke 04 und beim VfB Stuttgart eine Zeit prägte, von der diese Klubs ohne Kevin Kurányi heute weit entfernt sind. Außerdem galt Kurányi trotz seines ruhmlosen Abganges bei der Nationalelf als sehr sympathisch. Sein charakteristisches Lispeln ließ ihn sehr bodenständig und charmant erscheinen und nicht nur aufgrund seines trendigen Bartes war er bei Frauen sehr beliebt. Deshalb stellen sich nicht nur die Damen sicherlich die Frage: Was macht eigentlich Kevin Kurányi heute?

Spielerprofil Kevin Kurányi

Name: Kevin Kurányi
Geburtstag: 02.03.1982
Nation:
Größe: 1,90 m
Gewicht: 80 kg

Kevin Kurányi Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Am 02. März 1982 in Rio de Janeiro geboren, begann Kevin Dennis Kurányi Rodríguez im Alter von sechs Jahren in Brasilien mit dem Fußballspielen. Schließlich kam er als 15-jähriger nach Deutschland und spielte dort in der Jugend des VfB Stuttgart. Hier schaffte er über die Amateure auch den Sprung in die Profimannschaft. Sein größter Erfolg beim VfB Stuttgart war schließlich die Vizemeisterschaft 2003.

Kevin Kurányi Steckbrief

2001-2005 VfB Stuttgart
2005-2010 FC Schalke 04
2010-2015 Dynamo Moskau
2015-2016 TSG 1899 Hoffenheim

Im Jahre 2005 wechselte Kurányi dann zum FC Schalke 04 und in seinen fünf Jahren dort schoss Kevin Kurányi die bis heute viertmeisten Tore für den Verein in der Bundesliga. Außerdem holte er 2007 und 2010 die Vizemeisterschaft. Eines seiner größten Spiele bestritt er wohl am 15. April 2008 gegen Energie Cottbus, als er beim 5:0-Heimsieg vier Treffer erzielte. Der dritte Verein in Kevin Kurányis Steckbrief ist Dynamo Moskau. Sein Wechsel dorthin erfolgte 2010. Nach sechs Spielzeiten ohne Titel folgte 2015 der Wechsel zurück in die Bundesliga. Die TSG Hoffenheim wurde folglich der Vierte von Kevin Kurányis Vereinen. Hier konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und sein Vertrag wurde nach nur einem Jahr nicht verlängert. Nach einer vereinslosen Zeit entschied sich Kurányi im März 2017 schließlich dazu, seine Karriere als Profifußballer zu beenden.

Kevin Kurányis Karriere in der Nationalmannschaft

Bereits in der Jugend spielte Kevin Kurányi in der Nationalmannschaft. Seinen ersten Einsatz für die A-Nationalelf, für die er insgesamt 19 Tore schoss, hatte er dann am 29. März 2003 bei einem 1:1-Unentschieden gegen Litauen in der EM-Qualifikation, als er in der 73. Minute für Fredi Bobic eingewechselt wurde. Anschließend durfte er 2004 auch zur Europameisterschaft nach Portugal fahren, aber er blieb dort torlos und Deutschland schied in der Vorrunde aus. 2005 wurde er schließlich mit der deutschen Nationalelf Dritter beim Confederations Cup und schoss dabei zwei Tore. Umso überraschender kam es für viele, dass er 2006 nicht für das WM Team Deutschland nominiert wurde. Da die WM im eigenen Land stattfand, zählte Deutschland zu den WM Favoriten aller WM Teams und entsprechend geschockt zeigte sich Kevin Kurányi über seine Nichtnominierung, zumal Deutschland später bis ins WM Halbfinale kam. Nach der WM durfte Kurányi jedoch erst mal wieder regelmäßig für Deutschland spielen und fuhr auch zur EM 2008 in Österreich und der Schweiz. Zwar blieb er dort torlos, aber mit drei Einsätzen trug er wesentlich dazu bei, dass Deutschland Zweiter wurde. Danach folgte Kurányis geschildertes Verschwinden in der Halbzeitpause bei einem WM-Qualifikationsspiel und seitdem wurde er nie mehr für die Nationalelf berücksichtigt.

Kevin Kurányi nach seiner aktiven Karriere

Nun stellt sich immer noch die Frage: Was wurde eigentlich aus Kevin Kurányi? Wurde etwa Kevin Kurányi Trainer? Das hätten sich wohl viele Fußballfans gewünscht. Allerdings wurde Kevin Kurányi nicht Trainer – zumindest vorerst. Nach seiner aktiven Karriere arbeitet Kevin Kurányi heute als Spielerberater und ist dabei Geschäftsführer der 22 Sportsmanagment GmbH. Außerdem war er bereits als TV-Experte tätig. Angesichts dessen lehnte er auch ein Angebot des panamaischen Fußballverbandes ab, der ihn bei der WM 2018 als Berater engagieren wollte.

Das Gehalt von Kevin Kurányi

52 Spiele bestritt Kevin Kurányi für die Nationalmannschaft sowie 542 Spiele für diverse Vereine. Über das Gehalt, das Kevin Kurányis Vereine ihm zahlten, ist nicht viel bekannt. So soll er bei Stuttgart rund 200.000 Euro pro Jahr verdient haben. Bei Schalke 04 soll Kevin Kurányis Gehalt dann bei rund einer Million Euro pro Jahr gelegen haben. In Moskau betrug das Jahresgehalt schließlich 5,7 Millionen Euro und Kurányi war damit zeitweise der bestbezahlteste Spieler Russlands. Über Kevin Kurányis Gehalt in Hoffenheim lässt sich nur spekulieren, aber es war wohl deutlich niedriger als das in Russland. Des Weiteren hat Kevin Kurányi Geld verdient, indem er Werbung für Nutella machte. Gemeinsam mit anderen Nationalspielern war er von 2004 bis 2008 regelmäßig in der Werbung für die Nuss-Nougat-Creme zu sehen.

Kevin Kurányi privat

Als Sohn eines Deutschen ungarischer Herkunft und einer Panamaerin besitzt der in Brasilien aufgewachsene Kevin Kurányi heute die deutsche, die panamaische und die brasilianische Staatsbürgerschaft. Außerdem wohnt er gemeinsam mit seiner Familie in Stuttgart-Sonnenberg. Letztere besteht aus Kevin Kurányis Frau Viktorija Pelicic sowie den beiden Kindern Vivien Carmen und Karlo. Mit seiner Frau, einer gebürtigen Schwäbin kroatischer Abstammung, ist er seit 2007 verheiratet. Der gemeinsame Sohn kam 2005 auf die Welt, die gemeinsame Tochter 2008. Sohn Karlo spielt aktuell in der Jugend des VfB Stuttgart und könnte vielleicht bald in die Fußstapfen seines Vaters treten. Zudem hat Kevin Kurányi einen Bruder namens Romulo Kurányi, der vorwiegend in Deutschland als Maler bekannt ist.