Heutzutage fangen viele Kinder bereits im Alter von drei Jahren an, Fußball zu spielen. Es gilt für eine spätere Profikarriere als unverzichtbar, dass die Grundelemente des Fußballs bereits in möglichst jungen Jahren gelernt werden. Ein Spieler der deutschen Nationalmannschaft zeigte jedoch, dass es auch anders geht. Hans-Peter Briegel fing erst mit 17 Jahren mit dem Fußball im Verein an. Trotzdem gilt Hans-Peter Briegel heute als einer der besten deutschen Abwehrspieler der Bundesliga in den 70er- und 80er-Jahren. Allerdings war dies nicht die einzige Besonderheit an seiner Karriere. Ebenso ist die bullige Statur von Hans-Peter Briegel bis heute einmalig im Profifußball und als einer von wenigen Spielern trug er meist keine Schienbeinschoner. Deshalb lohnt es sich, die Frage zu klären: Was wurde eigentlich aus Hans-Peter Briegel?
Name: | Hans-Peter Briegel |
Geburtstag: | 11.10.1955 |
Nation: | |
Größe: | 1,87 m |
Gewicht: | 79 kg |
Hans-Peter Briegel Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
Hans-Peter Briegel wurde am 11. Oktober 1955 in Kaiserslautern geboren. Nachdem er als 17-Jähriger beim SV Rodenbach mit dem Fußballspielen angefangen hatte, wechselte er schließlich in die Jugend des 1. FC Kaiserslautern. Dort konnte er mit 20 Jahren sein Bundesliga-Debüt geben. Schnell wurde aus dem Senkrechtstarter ein Stammspieler, der in der Meisterschaft und im DFB-Pokal überzeugte. Hierbei fiel er den Fans des 1. FCK schon durch seine Spielweise auf. Er hatte nicht nur viele Muskeln, die durch das Trikot zu sehen waren, sondern er wusste diese auch einzusetzen. So räumte er mit seiner athletischen Statur als Verteidiger viele Gegner aus dem Weg. Außerdem ist er für seinen starken Vorwärtsdrang bekannt. Deshalb bekam er in Kaiserslautern den Spitznamen „Die Walz aus der Pfalz„. Eigentlich war dies der Spitzname vom späteren Bundeskanzler Helmut Kohl gewesen, aber auf Hans-Peter Briegel schien er besser zu passen.
1973-1974 | SV Rodenbach |
1974-1984 | 1. FC Kaiserslautern (Amateure & Profis) |
1984-1986 | Hellas Verona |
1986-1988 | Sampdoria Genua |
Nicht nur aufgrund seiner Spielweise ist Hans-Peter Briegel bis heute in Kaiserslautern eine Kultfigur. Ebenso waren die fehlenden Schienbeinschoner, die ihn eigenen Angaben zufolge störten, sowie die heruntergezogenen Stutzen Markenzeichen des Verteidigers. Zudem zeichnete ihn die Vereinstreue aus. So befindet sich in Hans-Peter Briegels Steckbrief kein anderer deutscher Verein außer dem 1. FC Kaiserslautern. Im Jahre 1982 schlug er sogar ein Angebot von Real Madrid aus, um bei den roten Teufeln zu bleiben.
Allerdings war es dann im Jahre 1984 so weit: Der Kaiserslauterer Kultverteidiger verließ den Verein. Eigenen Angaben zufolge suchte er eine neue Herausforderung im Ausland. Deshalb befinden sich Hans-Peter Briegels Vereine nach seiner Zeit in Kaiserslautern allesamt in Italien oder der Schweiz. In Italien wurde er 1985 sogar mit Hellas Verona italienischer Meister in der Serie A. Außerdem gewann er im Jahre 1988 mit Sampdoria Genua den italienischen Pokal. Nach diesem Triumph ließ er seine Spielerkarriere in der zweiten Liga der Schweiz ausklingen.
Hans-Peter Briegels Karriere in der Nationalmannschaft
Auch in der Nationalelf weigerte sich Hans-Peter Briegel, Schienbeinschoner zu tragen. Trotzdem gelang ihm dort eine ebenso erfolgreiche Karriere wie bei seinen Vereinen. Das erste Mal lief Hans-Peter Briegel für die Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation im Oktober 1979 auf. Dabei konnte er direkt einen 5:1-Sieg gegen Wales feiern. Ähnlich erfolgreich verlief sein erstes Turnier. Bei der Europameisterschaft in Italien wurde er direkt Europameister. Anschließend holte er mit dem WM Team Deutschland 1982 in Spanien den Vizetitel.
Einen Wermutstropfen in seiner Karriere stellt für Hans-Peter Briegel heute sicherlich die Europameisterschaft 1984 in Frankreich dar. Hier schied Deutschland bereits in der Vorrunde aus. Daher zählte das Land bei der WM 1986 in Mexiko nicht mehr zu den WM Favoriten. Allerdings belehrten Hans-Peter Briegel und die Nationalmannschaft alle Kritiker und wurden erneut Vizeweltmeister. Die 2:3-Niederlage gegen Argentinien war jedoch das letzte Länderspiel der Walz aus der Pfalz. Nicht nur die Berufung in zwei WM Teams sowie ein Titel bei einer Europameisterschaft zeichnen die Länderspielkarriere von Hans-Peter Briegel heute aus. Ebenso schoss er als Verteidiger vier Tore für sein Land. Drei davon gelangen ihm in Freundschaftsspielen, eines in der WM-Qualifikation.
Der Trainer Hans-Peter Briegel
Bereits beim FC Glarus wurde Hans-Peter Briegel Trainer. Nachdem der eigentliche Trainer Peter Stubbe den Verein verlassen hatte, wurde Briegel Spielertrainer. Als er dann seine Spielerkarriere endgültig beendet hatte, wurde Hans-Peter Briegel Trainer beim SV Edenkoben in der dritten und vierten Liga Deutschlands. Anschließend folgten viele Trainerjobs rund um den Globus. Des Weiteren war er Ende der 90er-Jahre als sportlicher Leiter in Kaiserslautern und Trier tätig. Beim 1. FCK sitzt er seit Sommer 2022 wieder im Aufsichtsrat, dessen Mitglied er bereits in den Jahren 2002 und 2003 gewesen ist.
1989-1992 | Spielertrainer FC Glarus |
1992-1994 | SV Edenkoben |
1995-1996 | SG Wattenscheid 09 |
1999-2000 | Besiktas Istanbul |
2001-2002 | Trabzonspor Kulübü |
2002-2006 | Albanien |
2006-2007 | Bahrain |
2007 | MKE Ankaragücü |
Das Gehalt von Hans-Peter Briegel
In 433 Pflichtspielen trat Hans-Peter Briegel für Vereine aus der ersten deutschen oder italienischen Liga an. Dazu kamen 72 Länderspiele. Über Hans-Peter Briegels Gehalt ist wenig bekannt. Allerdings sollen zu seiner Zeit Spieler wie Rudi Völler umgerechnet 550.000 € jährlich verdient haben. Daher lässt sich Hans-Peter Briegels Gehalt auf circa 100.000 € pro Jahr schätzen. Eine etwas höhere Summe dürfte er als Trainer verdient haben. Besonders bei seinen türkischen Vereinen oder als Trainer der Nationalmannschaften Albaniens und Bahrains wird er sich vermutlich noch einiges an Geld hinzuverdient haben.
Hans-Peter Briegel privat
Die Walz aus der Pfalz ist ihrer Heimat treu geblieben. So lebt Hans-Peter Briegel heute in Germersheim in der Südpfalz. Die Stadt liegt nicht weit entfernt von seinem Herzensverein Kaiserslautern. Nicht nur im Fußball ist der Europameister für seine Treue bekannt, sondern ebenso in der Ehe. Seit 1987 ist Hans-Peter Briegel mit seiner Frau Petra verheiratet. Das Paar hat zwei erwachsene Söhne. Privat ist Hans-Peter Briegel für sein soziales Engagement anerkannt. Gemeinsam mit dem Kindermissionswerk „Sternsinger“ und der Mexiko-Stiftung sammelte er schon viele Spenden für Not leidende Menschen in Mexiko. Im Jahr 2015 besuchte er sogar die Justizvollzugsanstalt Wittlich. Dabei übergab er Gefangenen, die während ihrer Haft eine Schiedsrichterausbildung absolviert hatten, ihr Zeugnis.