Immer wieder gibt es Fußballer, die zu den Stars der Bundesliga gehören und sogar in der Nationalmannschaft spielen, und urplötzlich hört man nichts mehr von diesen Spielern. Nach einem Wechsel ins Ausland wird es ganz still um sie und erst wenn Jahre später der Name fällt, erinnert man sich wieder. Einer dieser Spieler ist bei vielen Fußballfans sicherlich Serdar Taşçı. Der Deutschtürke war jahrelang ein wichtiger Bestandteil des VfB Stuttgart.
Er wurde mit dem Verein sogar Deutscher Meister und war zeitweise Kapitän des Teams. Auch spielte Taşçı kurze Zeit beim FC Bayern München und sogar in der Nationalelf. Doch was danach kam und was Serdar Taşçı heute macht, das wissen nur wenige. Deshalb lohnt sich ein Rückblick auf seine Karriere, um danach die Frage zu klären: Was wurde aus Serdar Taşçı?
Name: |
Serdar Taşçı
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Geburtstag: | 24.04.1987 |
Nation: | |
Größe: | 1,86 m |
Gewicht: | 75 kg |
Serdar Taşçı Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
Am 24. April 1987 im baden-württembergischen Esslingen nahe Stuttgart geboren, begann Serdar Taşçı schon als Sechsjähriger mit dem Fußballspielen. Bereits in der Jugend gewann er mit dem VfB Stuttgart 2004 die deutsche B-Jugendmeisterschaft und 2005 die deutsche A-Jugendmeisterschaft. Sein Debüt bei der ersten Herrenmannschaft gab der Verteidiger schließlich am 20. August 2006. Bei einem 3:2-Sieg gegen Arminia Bielefeld wurde er in der 68. Minute eingewechselt.
Direkt in seiner ersten Saison gewann er mit der Mannschaft 2007 die Meisterschaft. Als er 2012 Kapitän seines Teams wurde, vermuteten viele, Taşçı werde wohl für immer beim VfB Stuttgart bleiben. Allerdings weist Serdar Taşçıs Steckbrief noch einige weitere Vereine auf. So suchte er im Alter von 26 Jahren eine neue Herausforderung im Ausland und wechselte zum russischen Erstligisten Spartak Moskau.
2005-2006 | VfB Stuttgart II |
2006-2013 | VfB Stuttgart |
2013-2016 | Spartak Moskau |
2016 | FC Bayern München (Leihgabe) |
2016-2019 | Spartak Moskau |
2019 | Istanbul Başakşehir |
Im Jahr 2016 war Taşçı kurzzeitig an den FC Bayern München ausgeliehen und gewann dort die Meisterschaft und den DFB-Pokal. Wegen mangelnder Einsatzzeit kehrte er allerdings nach einem halben Jahr wieder nach Moskau zurück und holte dort 2017 die russische Meisterschaft. Nachdem er Spartak Moskau 2019 verließ, spielte er noch ein halbes Jahr für den türkischen Erstligisten Istanbul Başakşehir FK spielen. Anschließend fand er keinen neuen Verein mehr.
Im Profibereich erzielte der Verteidiger bei all seinen Vereinen insgesamt 16 Pflichtspieltore. Eines davon wird Serdar Taşçı bis heute wohl in besonderer Erinnerung geblieben sein. Am 22. November erzielte er für den VfB Stuttgart beim 5:1-Sieg über Steaua Bukarest in der Europa League den 1:0-Führungstreffer und leitete damit einen Rekord ein. Die 4:0-Pausenführung war nämlich die höchste, die der VfB jemals international vorweisen konnte.
Serdar Taşçı Karriere in der Nationalmannschaft
Neben seiner Vereinskarriere durfte Serdar Taşçı auch für die Nationalmannschaft spielen. Dabei hatte er die Qual der Wahl, für welche Nationalelf er spielen wollte. Als Deutschtürke hätte er nämlich sowohl für Deutschland als auch für die Türkei spielen können. Trotz großen Interesses des türkischen Verbandes entschied sich der Verteidiger schließlich für die deutsche Nationalmannschaft. Folglich wurde er am 20. August 2008 bei einem 2:0-Freundschaftsspielsieg gegen Belgien das erste Mal eingesetzt.
Anschließend lief er regelmäßig für die Nationalelf auf und durfte sogar in der WM-Qualifikation spielen. Der Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere war wohl die Nominierung in das WM Team Deutschlands für die WM 2010 in Südafrika, bei der Deutschland zu den WM Favoriten zählte und erst im WM Halbfinale gegen Spanien ausschied. Allerdings durfte Taşçı nicht gegen viele andere WM Teams spielen, da er nur beim Spiel um Platz drei gegen Uruguay zum Einsatz kam.
Beim 3:2-Sieg wurde er in der 91. Minute eingewechselt und hatte anschließend bis zum Schlusspfiff keinen einzigen Ballkontakt. Nach der Weltmeisterschaft durfte Serdar Taşçı für die Nationalmannschaft im August 2010 noch ein Freundschaftsspiel in Dänemark bestreiten. Danach wurde er nie mehr nominiert und so kam Serdar Taşçı auf kein einziges Tor für die Nationalelf.
Serdar Taşçı nach seiner aktiven Karriere
Nun verbleibt immer noch die Frage: Was wurde aus Serdar Taşçı? Offiziell hat Taşçı seine Karriere nie beendet. So schloss er 2020 nach fast einem Jahr ohne Verein ein Karriereende kategorisch aus. Allerdings fand Serdar Taşçı bis heute keinen neuen Verein und somit scheint die Karriere des im Profifußball wohl beendet zu sein – zumindest als Spieler. Allerdings könnte Serdar Taşçı als Trainer oder Manager eines Tages bestimmt in den Profifußball zurückkehren. Die Fans des VfB Stuttgart werden sicherlich mit Serdar Taşçı bis heute sympathisieren. Daher lässt die Vorstellung wohl so manches VfB-Herz höherschlagen, Serdar Taşçı vielleicht eines Tages als Trainer in Stuttgart zu sehen.
Das Gehalt von Serdar Taşçı
329 Pflichtspiele bestritt Serdar Taşçı im Profibereich und 14-mal lief er für die deutsche Nationalmannschaft auf. Hierbei haben Serdar Taşçıs Vereine ihm sicherlich eine Menge Geld gezahlt. Allerdings veröffentlichten Serdar Taşçıs Vereine nie sein offizielles Gehalt, aber es gelangten trotzdem Gerüchte in die Öffentlichkeit. So soll Serdar Taşçıs Gehalt am Ende seiner Zeit beim VfB Stuttgart 3,5 Millionen Euro pro Jahr betragen haben. Damit war er neben Stürmer Cacau der Topverdiener dort. Serdar Taşçıs Gehalt in Russland wird sich wohl in einer ähnlichen Größenordnung befunden haben.
Beim FC Bayern München spielte er nur als Ausleihspieler und die Leihgebühr, die der FC Bayern München zahlen musste, betrug noch stattliche 2,5 Millionen Euro. Insgesamt lässt sich also davon ausgehen, dass Taşçı in seiner gesamten Karriere deutlich mehr als zehn Millionen Euro verdient hat.
Serdar Taşçı privat
Über das Privatleben Taşçıs ist extrem wenig bekannt. Ob Serdar Taşçı eine Frau hat, ist nicht publik. Auch wo Serdar Taşçı heute wohnt, ist uns nicht bekannt. Allerdings lässt sich vermutetn, dass seine Familie wie zu Taşçıs Jugendzeiten immer noch im Stuttgarter Raum lebt. Außerdem ist bekannt, dass Taşçı zwei Geschwister hat und Muslim ist. Des Weiteren könnte er noch Verwandte in der Stadt Artvin haben. Aus dieser Stadt im Nordosten der Türkei stammen nämlich seine Großeltern, die in den 1960er-Jahren nach Deutschland einwanderten. Taşçıs Vater war als sein Manager tätig, doch unterstützte und förderte er seinen Sohn wohl schon von klein auf als Fußballer.