
Er war der Inbegriff des „Flankengotts“, kongenialer Partner und Zuarbeiter zweier großer Sturmlegenden des deutschen Fußballs: Klaus Fischer beim FC Schalke 04 und später Manfred „Manni“ Burgsmüller bei Lokalrivale Borussia Dortmund schossen nicht zuletzt durch das Zusammenspiel mit „Abi“ Tore wie am Fließband. Bei beiden Revierklubs wird Rüdiger Abramczik bis heute in Ehren gehalten. Was wurde eigentlich aus Rüdiger Abramczik?
Name: | Rüdiger Abramczik |
Geburtstag: | 18.02.1956 |
Nation: | |
Größe: | 1,82 m |
Gewicht: | 75 kg |
Rüdiger Abramczik Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
Der Schlossersohn Rüdiger Abramczik offenbarte schon in frühester Kindheit besonderes Talent am Ball. Im Alter von nur zehn Jahren wurde er von S04-Legende Berni Klodt – Kapitän der Meisterelf 1958 und Mitglied des deutschen WM Teams beim ersten Titelgewinn 1954 – für die Knappen entdeckt. Am 11. August 1973 debütierte Rüdiger Abramczik unter Trainer Ivica Horvat als damals jüngster Bundesliga-Spieler überhaupt für die Schalker Erstliga-Auswahl. „Abi“ entwickelte sich zu einem der besten Offensivspieler der Liga, in der Saison 1976/77 war er mit zehn Toren maßgeblich beteiligt an der besten Schalker Saison in dieser Ära.
1970-1980 | FC Schalke 04 (Junioren & Herren) |
1980-1983 | Borussia Dortmund |
1983-1984 | 1. FC Nürnberg |
1984-1985 | Galatasaray Istanbul |
1985-1987 | Rot-Weiß Oberhausen |
1987-1988 | FC Schalke 04 |
1988-1989 | Wormatia Worms |
1990-1991 | FC Gütersloh |
Noch produktiver war er 1978/79, als er in 34 Partien 18 Mal einnetzte, Rüdiger Abramcziks bis heute beste Quote. Weil es in allen anderen Mannschaftsteilen weniger gut lief, stieg Schalke als 15. trotzdem fast in die 2. Bundesliga ab. Nach 14 Jahren auf Schalke wechselte Abramczik 1980 zum Revier-Rivalen Borussia Dortmund, Schalke sah sich damals aufgrund finanzieller Not zum Verkauf gezwungen. „Abi“ schlug auch beim BVB ein, schoss in seinen drei Jahren dort 30 Bundesliga-Tore, bildete mit Manni Burgsmüller eines der besten Sturmduos seiner Zeit. In seinen letzten Profijahren wurde Abramczik zum Wandervogel, sein einziges Auslandsjahr bei Galatasaray Istanbul endete 1985 mit dem türkischen Pokalsieg, der einzige große Titel als Spieler, den Rüdiger Abramczik heute im Trophäenschrank hat. In der Saison 1987/88 gab es auch noch mal ein kurzes Comeback auf Schalke, wo „Abi“ in vier Spielen in neuer Rolle als Libero in der Abwehr agierte.
Rüdiger Abramcziks Karriere in der Nationalmannschaft
Im Jahr 1977 holte der damalige Bundestrainer Helmut Schön Rüdiger Abramczik zur Nationalmannschaft. Mit starken Leistungen in diversen Freundschaftsspielen – in die WM-Qualifikation musste Deutschland als Titelverteidiger damals nicht – sicherte sich „Abi“ für das Turnier 1978 in Argentinien einen Platz im WM Team Deutschland. Abramczik zog mit Deutschland in die zweite Gruppenphase ein, in der nach dem damaligen Modus die Finaltickets vergeben wurden.
Mit einem wichtigen Tor beim 2:2 gegen die Niederlande in Spiel 2 wahrte Abramczik für den schon strauchelnden WM Favoriten und Titelverteidiger die Minimalchance aufs WM Finale. Abramczik war dann aber auch bei der legendären „Schande von Cordoba“ dabei, als Österreich mit einem 3:2-Sieg über das DFB-Team das Aus des deutschen WM Teams besiegelte. Das Kapitel Rüdiger Abramczik und Nationalmannschaft endete kurze Zeit später. Schöns Nachfolger Jupp Derwall berief Abramczik nicht mehr, Grund war offenbar ein Ausbootungs-Befehl von DFB-Präsident Hermann Neuberger, mit dem Abramczik sich angelegt hatte („Du hast einen Mist gespielt“ – „Das können Sie doch gar nicht beurteilen!“).
Der Trainer Rüdiger Abramczik
Rüdiger Abramczik als Trainer: Dieser Eintrag in Rüdiger Abramcziks Steckbrief ist zwar weniger bekannt, aber umfangreich. Legendär, für alle, die es miterlebt haben, war sein Engagement als Co-Trainer von Peter Neururer beim damaligen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken 1992/93. Es war eine Chaos-Saison, die im direkten Wiederabstieg mündete, aber viele kuriose Anekdoten abwarf, für die auch Rüdiger Abramczik bis heute bei Fans von damals im Gedächtnis ist.
1993-1994 | 1. FC Saarbrücken |
1999-2000 | Antalyaspor |
2001-2002 | Levski Sofia |
2002-2003 | FC Kärnten |
2008-2010 | FK Liepäjas Metalurgs |
Berühmt unter anderem ein von Abramczik geleiteter Waldlauf, den Neururer auf einer Pressekonferenz einleitete mit den Worten: „Abi, geh‘ mit der Mannschaft in den Wald, ’ne Runde laufen. Aber immer schön im lockeren, aeroben Bereich bleiben!“ Mehrere Spieler übergaben sich am Ende der „lockeren“ Einheit vor Neururers Füßen. Abramczik vertrat Neururer auch mehrfach an der Seitenlinie, in der Saison darauf wurde er zeitweise selbst Chefcoach, musste aber vorzeitig gehen. Rüdiger Abramcziks bis heute großer Name verschaffte ihm später aber noch diverse Engagements kleineren Ligen im Ausland. Die größte Errungenschaft als Trainer, auf die Rüdiger Abramczik heute zurückblicken kann: die lettische Meisterschaft mit Liepājas Metalurgs 2009. 2012 war Abramczik auch einige Monate Sportlicher Leiter beim KSV Hessen Kassel.
Das Gehalt von Rüdiger Abramczik
Rüdiger Abramczik bestritt insgesamt 316 Partien in der Bundesliga (77 Tore) sowie 15 Länderspiele. Zu „Abis“ aktiven Zeiten verdienten Stars wie Franz Beckenbauer und Günter Netzer im sechsstelligen Bereich (auch von D-Mark in Euro umgerechnet), Rüdiger Abramcziks Gehalt dürfte diese Grenze auch passiert haben. Rüdiger Abramcziks Gehalt als Spieler sicherte ihn in jedem Fall ab, nach der Karriere investierte er in Immobilien und startete auch mehrere Geschäftsprojekte: einen Sportladen, eine Färberei und auch ein Reisebüro, geführt zusammen mit den Weggefährten Neururer und dem 2019 verstorbenen Burgsmüller.
Rüdiger Abramczik privat
Rüdiger Abramcziks privates Leben spielt sich hauptsächlich in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen ab, er betrieb dort auch seine geschäftlichen Unternehmungen nach der Karriere. Rüdiger Abramczik und Frau Christa zogen zwei gemeinsame Kinder auf und lebten viele Jahrzehnte lang Seite an Seite: Rüdiger Abramcziks Frau ist seit 1980 mit ihm verheiratet. Rüdiger Abramcziks jüngerer Bruder Volker war ebenfalls Bundes- und Zweitliga-Profi für Schalke, den MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen.


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