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Malik Fathi heute – Was wurde eigentlich aus dem Herthaner Eigengewächs?

Autor: Thomas Groß

Nicht immer geht es in der Karriere eines Fußballers gerade nach oben. Häufig kommt es zu Krisen und Rückschritten. Umso schlimmer ist es allerdings, wenn diese Krisen nicht erklärbar sind. So ist Malik Fathi heute noch als die große Nachwuchshoffnung von Hertha BSC und der deutschen Nationalelf bekannt. Allerdings folgten dann Wechsel nach Russland, in die Türkei und schließlich in die dritte spanische Liga. Die Gründe für diesen Werdegang erscheinen kompliziert. Trotzdem hat die Karriere des Verteidigers neben einigen Wechseln ins Ausland auch viele Highlights zu bieten. So ist für Malik Fathi heute wohl seine überragende Zeit bei Hertha BSC unvergesslich. Deshalb lohnt sich ein Rückblick auf seine Karriere und eine Antwort auf die Frage: Was wurde eigentlich aus Malik Fathi?

Spielerprofil Malik Fathi

Name: Malik Deniz Fathi
Geburtstag: 29.10.1983
Nation:
Größe: 1,85 m
Gewicht: 84 kg

Malik Fathi Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Geboren am 29. Oktober 1983, wuchs Malik Deniz Fathi in seiner Geburtsstadt Berlin auf und spielte dort für verschiedene Jugendmannschaften. Aufgrund seines großen Talentes gelangte der Linksfuß schließlich zur Hertha, wo er zum Bundesligaspieler reifte. Am 01. November 2003 gab Malik Fathi sein Debüt in der Bundesliga. Schnell wurde er Stammspieler und lief sogar für die Berliner im UEFA-Cup auf.

Malik Fathi Steckbrief

2002-2008 Hertha BSC
2008-2010 Spartak Moskau
2010-2012 FSV Mainz 05
2012-2013 Kayserispor
2013 TSV 1860 München
2013-2014 FSV Mainz 05
2015-2018 Atletico Baleares
2020-2021 Hertha BSC

Allerdings strebte er nach fünf Jahren im Trikot von Hertha BSC nach einer neuen Herausforderung und so befindet sich in Malik Fathis Steckbrief für diesen Zeitpunkt die erste seiner Auslandsstationen. Für Spartak Moskau konnte er sogar in der Qualifikation zur Champions League auflaufen. Aufgrund zu geringer Einsatzzeiten kehrte er jedoch nach Deutschland zurück und schloss sich dem FSV Mainz 05 an. Allerdings konnte er nach seiner Zeit in Russland nicht mehr an seine guten Leistungen, die er bei der Hertha gezeigt hatte, anknüpfen. Daher wurde Malik Fathi an Vereine aus der Türkei und der 2. Bundesliga verliehen. Danach stand er noch einige Zeit bei Mainz 05 unter Vertrag, aber durfte dort kaum spielen.

Zu Beginn des Jahres 2015 dachte Malik Fatih als 31-Jähriger schon über ein Karriereende nach. Schließlich wollte ihn nach seiner Mainzer Zeit kein Verein mehr haben. Allerdings wird Malik Fathi heute froh sein, dass er anschließend doch noch die Chance bekam, in der dritten spanischen Liga aufzulaufen. Bei Atlético Baleares aus der Stadt Palma war er noch über drei Jahre lang aktiv und konnte seine Karriere seinem Talent würdig ausklingen lassen.

Ein Spiel, das Malik Fathi heute noch in Erinnerung haben wird, ist sicherlich die 0:3-Niederlage am 02. Mai 2004 gegen den FC Schalke 04. In der 49. Minute kassierte sein Teamkollege Marko Rehmer die Rote Karte. Anschließend gab es einen Freistoß für Schalke, welchen Malik Fathi wie ein Volleyballspieler aus dem Strafraum pritschte. Dafür sah er schließlich Gelb-Rot und die Berliner mussten zu neunt weiterspielen.

Die Karriere von Malik Fathi in der Nationalmannschaft

Schon in der Jugend überzeugte Malik Fathi im Trikot des DFB. Dabei kam er sogar ins WM Team Deutschlands für die U20-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Allerdings schied Deutschland hier als einer der WM Favoriten bereits in der Vorrunde aus.

In seiner Zeit bei der Hertha war dann Malik Fathi für die Nationalmannschaft der Herren ein realistischer Kandidat. Sicherlich hatte er die Hoffnung, dass Bundestrainer Jürgen Klinsmann ihn für das deutsche WM Team bei der WM 2006 nominieren würde. Dann hätte er eine Weltmeisterschaft im eigenen Lande spielen können. Allerdings berief ihn erst Jogi Löw für zwei Freundschaftsspiele in die Nationalelf: Der 3:0-Sieg am 16. August 2006 gegen Schweden war sein Länderspieldebüt und der 2:0-Sieg gegen Georgien am 07. Oktober 2006 war sein letztes Länderspiel. Ein Tor gelang Malik Fathi für die Nationalmannschaft dabei nicht. Vor allem, weil er bei weiteren Vereinen nicht mehr an seine Leistungen aus der Berliner Zeit anknüpfen konnte, wurde er weder in eines der WM Teams noch zu einem Spiel in der WM-Qualifikation berufen.

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Der Trainer Malik Fathi

Nach seiner aktiven Karriere wollte Malik Fathi Trainer werden. Daher wurde er Mentaltrainer in Spanien bei Atlético Baleares, wo er auch seine Spielerkarriere beendet hatte. Anschließend kehrte er zurück zur Hertha und war dort bis 2023 Jugendtrainer. Bei den Herren war er zeitweise bereits Cheftrainer der Reserve, aber konnte aufgrund der Covid-19-Pandemie kein Spiel bestreiten. Seit der Saison 2023/2024 ist Fathi Co-Trainer von Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart.

Allerdings macht der ehemalige Verteidiger kein Geheimnis daraus, dass er höhere Ziele hat. So will Malik Fathi Trainer bei einer Profimannschaft im Herrenbereich werden. Dafür scheint der ehemalige Verteidiger wohl gut geeignet zu sein. Schließlich hatte seine eigene Karriere so viele Höhen und Tiefen, dass Malik Fathi heute vor allem jungen Spielern vieles beibringen kann.

Das Gehalt von Malik Fathi

Neben seinen zwei Länderspielen konnte Malik Fathi für seine Vereine 442 Pflichtspiele absolvieren. Über Malik Fathis Gehalt ist dabei wenig bekannt. Immerhin soll er bei Spartak Moskau umgerechnet rund 4,5 Millionen Euro pro Jahr verdient haben. Zwar wird Malik Fathis Gehalt bei anderen Vereinen nicht ganz so hoch gelegen haben, aber trotzdem dürfte er in seiner Karriere durch Fußball mindestens 10 Millionen Euro verdient haben.

Malik Fathi privat

Malik Fathi ist auch privat seiner Heimatstadt treu geblieben und wohnt noch immer in Berlin. Seit 2011 sind Malik Fathi und seine Frau Anna-Marie verheiratet. Allerdings hält sich die gelernte Bürokauffrau weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Bekannt ist nur, dass Malik Fathi und Frau einen gemeinsamen Sohn namens Arell Malik haben, der im Oktober 2014 geboren wurde. Malik Fathi besitzt eine deutsche Mutter und einen türkischstämmigen Vater. Als er für Yukatel Kayserispor in der ersten türkischen Liga auflief, erhielt er neben seinem deutschen auch den türkischen Pass. Damit belastete er nicht das Ausländerkontingent seines Teams. Zwar machte er sich damals noch Hoffnung auf eine Berufung in die türkische Nationalmannschaft, aber diese blieb ihm verwehrt.