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Was wurde aus...?

Manfred Burgsmüller heute – Was wurde eigentlich aus dem „Schlitzohr“ Burgsmüller?

Autor: Thomas Groß

In der Geschichte des deutschen Fußballs gibt es wohl zwei Fußballer, die in einem Aspekt allen anderen überlegen waren. Sie konnten beide aus unmöglichen Situationen heraus ein Tor erzielen. Die Rede ist natürlich von Thomas Müller und Manfred Burgsmüller. Thomas Müller spielt aktuell bei Bayern München. Dagegen ist Manfred Burgsmüller heute bereits verstorben. Deshalb soll an dieser Stelle noch mal an den ganz besonderen Stürmer gedacht werden. Interessant ist dabei auch die Antwort auf die Frage: Was wurde eigentlich aus Manfred Burgsmüller nach seiner aktiven Karriere? Er startete nach seiner Fußballerkarriere nämlich noch eine Karriere als Footballprofi.

Spielerprofil Manfred Burgsmüller

Name: Manfred Burgsmüller
Geburtstag: 22.12.1949
Nation:
Größe: 1,77 m
Gewicht: 70 kg

Manfred Burgsmüller Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

In Manfred Burgsmüllers Steckbrief gibt es drei Vereine, die für den Stürmer sicherlich eine ganz besondere Bedeutung hatten. Der erste von diesen Vereinen ist Rot-Weiss Essen. Da Manfred Burgsmüller am 22. Dezember 1949 in Essen geboren wurde, wurde er in dieser Stadt zum Bundesligaprofi. Dass es ihm bei diesem Verein gut gefiel, zeigt unter anderem die Tatsache, dass er nach seinem Wechsel zu Bayer 05 Uerdingen wieder nach Essen zurückkehrte.

Der zweite von Manfred Burgsmüllers Vereinen, bei dem er längere Zeit spielte, war Borussia Dortmund. Hier wurde er dank seiner spektakulären Tore zur Legende. So erzielte er mit 135 Treffern die meisten Tore für die Borussia in der Bundesliga. Seine dritte Hochphase erlebte Manfred Burgsmüller in Bremen beim SV Werder. Eigentlich spielte er vor dem Wechsel zu Bremen nur noch bei Oberhausen in der zweiten Liga und wollte seine Karriere beenden. Dann nutzte Werders Trainer Otto Rehhagel die Chance: Er holte Burgsmüller nach Bremen und im Jahr 1988 wurde er mit Manni und seinen Teamkollegen Deutscher Meister.

Manfred Burgsmüller Steckbrief

1967-1971 Rot-Weiss Essen
1971-1974 Bayer 05 Uerdingen
1974-1976 Rot-Weiss Essen
1976 Bayer 05 Uerdingen
1976-1983 Borussia Dortmund
1983-1984 1. FC Nürnberg
1984-1985 Rot-Weiß Oberhausen
1985-1990 SV Werder Bremen

Auch bei Bremen ist Manfred Burgsmüller bis heute für seine genialen Tore bekannt. Insgesamt schoss der Stürmer, der wegen dieser Fähigkeit den Spitznamen Schlitzohr trug, 213 Tore in der Bundesliga. Nur Gerd Müller, Robert Lewandowski, Klaus Fischer und Jupp Heynckes konnten dies überbieten. Einer seiner Meisterstreiche gelang dem Schlitzohr am 21. März 1986 im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern: Der Torwart von Kaiserslautern Gerry Ehrmann möchte mit dem Ball in den Händen gerade den Abschlag ausführen, da rempelte Manni Burgsmüller ihn an. Ehrmann verliert den Ball und Burgsmüller schiebt ihn ins Tor.

Manfred Burgsmüllers Karriere in der Nationalmannschaft

Trotz einer grandiosen Vereinskarriere kam Manfred Burgsmüller in der Nationalmannschaft nie richtig zum Zug. Erstmals durfte er im November 1977 bei einem Freundschaftsspiel gegen die Schweiz für die Nationalelf auflaufen. Aufgrund seiner starken Form beim BVB war er zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch ein Kandidat für das kommende WM Team Deutschland, das im Jahre 1978 als Titelverteidiger zu den WM Favoriten gehörte. Allerdings war das Freundschaftsspiel gegen England im Februar 1978 schon sein letztes Länderspiel. Er kam nur in Freundschaftsspielen zum Einsatz und schafft es in keines der deutschen EM oder WM Teams. Noch nicht mal in der EM- oder WM-Qualifikation kam er zum Einsatz.

Nun stellt sich die Frage, wieso ein Topstürmer wie Manfred Burgsmüller in der Nationalmannschaft keine Rolle spielte. Ein Grund ist sicherlich, dass er erst in hohem Alter in der Liga so erfolgreich war. Vor allem während seiner starken Phase in Bremen war er schon weit über 30 und so für Bundestrainer Franz Beckenbauer kein Kandidat mehr für die Nationalelf. Für den Zeitraum Ende der 70er-Jahre wird dieses Argument jedoch nicht gelten. Hier war vermutlich der Bundestrainer Helmut Schön der Grund. So sagt Manfred Burgsmüller einst: „Ich passte Helmut Schön wohl nicht ins Konzept.“ Neben taktischen Gründen spielten dabei wahrscheinlich auch persönliche eine große Rolle. Daher sagte Schön einst zu Burgsmüller, er solle auf dem Teppich bleiben. Dieser erinnerte Schön anschließend daran, dass man doch auf Rasen spiele. Aus diesem Grund sind die Sprüche von Manfred Burgsmüller bis heute bei den Fans zwar beliebt, aber sie hatten vermutlich keine positiven Auswirkungen auf seine Nationalmannschaftskarriere.

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Manfred Burgsmüller nach seiner aktiven Karriere

Während die Kollegen von Manfred Burgsmüller Trainer oder Manager wurden, absolvierte das Schlitzohr noch eine Karriere als American-Football-Profi. Von 1996 bis 2002 spielte er bei Rhein Fire Düsseldorf als Kicker und gewann in diesen Jahren zweimal den World Bowl. Danach war jedoch endgültig Schluss und das Schlitzohr widmete sich anderen Aufgaben, als selbst Sport zu betreiben. So wurde Manfred Burgsmüller Trainer in der Kreisliga und versuchte vergeblich eine professionelle American-Football-Mannschaft bei Schalke 04 aufzubauen. Außerdem war er als Gesellschafter einer Bekleidungskette tätig. Am 18. Mai 2019 verstarb Manfred Burgsmüller in seiner Geburtsstadt Essen.

Das Gehalt von Manfred Burgsmüller

612 Pflichtspiele absolvierte Manfred Burgsmüller für seine Vereine und dreimal lief er für die Nationalmannschaft auf. Über Manfred Burgsmüllers Gehalt ist der Öffentlichkeit nichts bekannt. Aus diesem Grund können nur Vermutungen aufgestellt werden. Zwar verdienten Starfußballer wie Gerd Müller in den 70er-Jahren bereits umgerechnet 250.000 € jährlich. Allerdings wird Manfred Burgsmüllers Gehalt eher im hohen fünfstelligen Bereich pro Jahr gelegen haben. Daher wird Manfred Burgsmüller heute durch seine lange Karriere als Fußballer viel Geld verdient haben. Trotzdem gab es immer wieder Gerüchte, dass er Ende seines Lebens mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte.

Manfred Burgsmüller privat

Viele Fans verbinden mit dem Namen Manfred Burgsmüller heute noch die Stadt Essen. Hier startete er nicht nur seine Fußballerkarriere, sondern hier lebte das Schlitzohr auch den größten Teil seines Lebens. Privat war sicherlich das Jahr 2000 ein Tiefpunkt in seinem Leben, da sich in diesem Jahr Manfred Burgsmüller von seiner Frau Barbara nach 18 Ehejahren trennte. Mit ihr hat er drei gemeinsame Töchter. Als sportlichen Erben von Manfred Burgsmüller kann heute sein Neffe Marius Burgsmüller bezeichnet werden. Der American-Football-Spieler war bereits im Collegeteam der Universität von Idaho in den USA aktiv.