
Jörg Albertz kann heute auf eine erfolgreiche Karriere als Fußballprofi zurückblicken. Er wurde beim Hamburger SV zum Publikumsliebling und fünf Jahre später zum teuersten Fehleinkauf. Bei den Glasgow Rangers und in Shanghai ist er eine lebende Legende. In Schottland denken sie noch oft an „The Hammer“ und fragen sich immer mal wieder: Was wurde eigentlich aus Jörg Albertz? Das Konterfei des gebürtigen Gladbachers Jörg Albertz ist heute im Ibrox Park Teil der Ahnengalerie, gelegentlich taucht der Rotschopf mit dem gewaltigen Linksschuss sogar persönlich bei den Rangers auf. Ansonsten hat Jörg Albertz heute mit drei Kindern Verpflichtungen genug und ist beruflich als Nachwuchstrainer in wechselnden Konstellationen tätig.
Name: | Jörg Albertz |
Geburtstag: | 29.01.1971 |
Nation: | |
Größe: | 1,84 m |
Gewicht: | 89 kg |
Jörg Albertz Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
Jörg Albertz und spielte in der Jugend zunächst für PSV und Borussia Mönchengladbach in seiner Heimatstadt. Er stand mit der Fohlenelf 1989 im Finale des DFB-Jugend-Pokal und unterschrieb 1990 seinen ersten Profivertrag bei Fortuna Düsseldorf. In Düsseldorf konnte Albertz in der Rückrunde 1990/91 mit guten Leistungen überzeugen, sich aber noch nicht vollständig gegen die älteren Mitspieler durchsetzen. Ein Jahr später stieg er mit der Fortuna in die 2. Bundesliga ab. Er schloss sich daraufhin dem Hamburger SV an, bei dem er schnell den Durchbruch schaffte und ab 1995 Mannschaftskapitän war. Die Norddeutschen gehörten in dieser Zeit zum Mittelmaß der Liga und konnten sich nur einmal für den UEFA-Pokal qualifizieren, woraufhin Jörg Albertz nach Vereinen im Ausland suchte. Er schloss sich im Sommer 1996 dem schottischen Spitzenclub Glasgow Rangers an und konnte gleich in seiner ersten Saison die Meisterschaft feiern. Es folgten zwei weitere Titel in den Jahren 1999 und 2000 sowie 2 Siege im Pokal. International waren die Rangers weniger erfolgreich, sodass Jörg Albertz 2001 zum Hamburger SV zurückkehrte. Der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte fand an der Elbe jedoch nicht zu alter Form zurück und wurde in der Saison 2002/03 ausgemustert.
1990-1993 | Fortuna Düsseldorf |
1993-1996 | Hamburger SV |
1996-2001 | Glasgow Rangers |
2001-2003 | Hamburger SV |
2003-2004 | Shanghai Shenhua |
2005 | SpVgg Greuther Fürth |
2005-2007 | Fortuna Düsseldorf |
2008 | Clyde FC |
Albertz wechselte daraufhin nach China zu Shanghai Shenhua, wurde sofort Meister und als erster Europäer zum Fußballer des Jahres in China gewählt. Im darauffolgenden Jahr wurde er Vizemeister und kehrte Anfang 2005 nach Deutschland zurück. Er schloss sich dem Zweitligisten Greuther Fürth an, der lange um den Aufstieg mitspielte, aufgrund eines schlechten Saisonfinales aber letztendlich scheiterte. Am Ende der Saison musste sich Jörg Albertz nach anderen Vereinen umschauen und wechselte noch einmal nach Düsseldorf in die Regionalliga. Die Fortuna verpasste zweimal deutlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga, sodass Albertz daraufhin seine Profikarriere beendete. Im Frühjahr 2008 war er noch einmal kurz beim FC Clyde in Schottland aktiv, nach erfolgreich verhindertem Abstieg war dann endgültig Schluss.
Jörg Albertz Karriere in der Nationalmannschaft
Jörg Albertz feierte in der Jugend von Borussia Mönchengladbach einige Erfolge, wurde aber nie in eines der DFB-Nachwuchs-Teams berufen. In Düsseldorf versank er mit zwei Abstiegen in der Bedeutungslosigkeit und sah schon das Ende der Karriere nahen, doch schließlich brachten starke Leistungen beim HSV Jörg Albertz in die Nationalmannschaft. Im Frühjahr 1996 feierte er mit zwei Einsätzen gegen Portugal und Dänemark sein Debüt, wurde aber nicht zur EM in England mitgenommen. Ein Einsatz im WM Team Deutschland 1998 blieb ihm ebenfalls verwehrt. Deutschland schied gegen die nicht als WM Favoriten angereisten Kroaten im WM-Viertelfinale aus, worauf der neue Bundestrainer Erich Ribbeck einen Umbruch im Team ankündigte. Im September 1998 kehrte Jörg Albertz in die Nationalmannschaft zurück, nach einer Halbzeit im Freundschaftsspiel gegen Rumänien war seine Karriere im DFB-Trikot schließlich endgültig beendet.
Der Trainer Jörg Albertz
Im April 2008 hängte Jörg Albertz die Fußballschuhe an den Nagel, kehrte aber schon wenig später auf den Fußballplatz zurück. Er wurde im Gegensatz zu vielen anderen Ex-Profis nicht Trainer einer Vereinsmannschaft, sondern eröffnete 2008 gemeinsam mit dem Gladbacher Ex-Profi Hans-Georg Dreßen eine Fußballschule für Jugendliche. Im Jahr 2020 schlossen „Hammerschorsch“ und „Hammer-Ali“, wie die beiden während ihrer aktiven Karriere genannt wurden, ihre mobile Akademie. Sie nahmen ein Angebot der im Westen Deutschlands und den Niederlanden aktiven Fußballschule Grenzland an. Jörg Albertz als Trainer zu erleben ist deshalb weiterhin keine Seltenheit, auch wenn er wohl nicht in das Rampenlicht der Bundesliga zurückkehrt. Stattdessen fungiert er seit März 2022 zusätzlich als Jugendkoordinator beim FC Wegberg-Beek und arbeitet auch hier mit Schorsch Dreeßen zusammen.
Das Gehalt von Jörg Albertz
Jörg Albertz kann heute auf fast 20 Jahre Profi-Fußball zurückblicken und gilt in Schottland und China als Legende. In Schottland spielte er 132 Mal und schoss 48 Tore, mit 13 Treffern in 48 Spielen zeigte er auch in China seine Torgefährlichkeit. 150 Mal stand er in der Bundesliga auf dem Platz und konnte 29 Torerfolge feiern, in der 2. Bundesliga kommen noch einmal 6 Treffer in 48 Partien hinzu. In europäischen Vereinswettbewerben spielte er 46 Mal und konnte 12 Mal jubeln, im DFB-Pokal gelangen ihm in 10 Spielen 2 Tore. Er verdiente als Vertragsamateur bei Borussia Mönchengladbach nur sehr wenig. Erst nach seinem Wechsel zu Fortuna Düsseldorf stiegen die Jahreseinnahmen auf 200.000 DM, während er in Hamburg knapp 500.000 DM erhielt. Jörg Albertz bekam bei den Glasgow Rangers bereits mehr als 2 Millionen DM, bei seiner Rückkehr zum HSV sogar 2 Millionen Euro ausgezahlt. In Shanghai musste er finanziell kaum Einbußen hinnehmen, zurück in Deutschland war er in Fürth und Düsseldorf erneut Spitzenverdiener.
Jörg Albertz privat
Jörg Albertz ist heute wieder in Mönchengladbach zu Hause. Viele Jahre hatte der Linksfuß mit dem Hammerschuss in Hamburg, Glasgow und Shanghai verbracht, seitdem ist er nur noch selten von Familie und Freunden getrennt. Jörg Albertz und Frau Mirjana sind seit 2006 verheiratet, kennengelernt hatten sich die Beiden, kurz nachdem das unter ihrem Geburtsnamen Bogojevic bekannte Model im Jahr 2001 Miss Germany geworden war. Das Paar hat mittlerweile drei Kinder, die für Jörg Albertz heute gegenüber anderen Verpflichtungen immer Vorrang genießen. Immerhin ist Jörg Albertz heute dafür verantwortlich, dass der ebenfalls sportbegeisterte Nachwuchs pünktlich zum Training kommt. Der ältere Sohn hat vor einiger Zeit beim FC Wegberg-Beek mit dem Fußballspielen begonnen, der Jüngere kickt noch mit Papa im Garten. Tochter Lenya geht derweilen andere Wege und hat am Karate-Sport Gefallen gefunden. Der Familienmensch Albertz unterstützt die Entwicklung seiner Kinder, findet aber trotzdem noch genügend Zeit, mit der Hennes-Weisweiler-Elf auf dem Platz zu stehen oder alte Freunde in Glasgow und Fans in Shanghai zu besuchen.


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