Fußballprofis beenden ihre Karriere meist mit dem Spielen in schwächeren Ligen oder dem Trainerdasein. So auch Uli Stein. Doch der ehemalige Torwart hat sich als Trainer zuletzt mit eher unbekannteren Nationalmannschaften anderer Länder beschäftigt. Heute ist Uli Stein vor allem Fans vom Hamburger SV und Eintracht Frankfurt im Gedächtnis geblieben. Was wurde eigentlich aus Uli Stein? Ein Blick auf seine Stationen als Torwart, seine Karriere in der Nationalmannschaft und Steins Privatleben werden diese Frage beantworten!
Name: | Ulrich Stein |
Geburtstag: | 23.10.1954 |
Nation: | |
Größe: | 1,84 m |
Gewicht: | 76 kg |
Uli Stein Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
Stein, der mit Vornamen eigentlich Ulrich heißt, ist am 23. Oktober 1954 in Hamburg geboren. Die meiste Zeit seiner Jugend verbrachte er, nach einem Umzug, im südlichen Teil Niedersachsens. Aus diesem Grund war der erste von Uli Steins Vereinen als Junior in Nienburg an der Weser angesiedelt. Danach folgen in Uli Steins Steckbrief ausschließlich Herrenmannschaften.
1973-1976 | 1. FC Wunstorf |
1976-1980 | DSC Arminia Bielefeld |
1980-1987 | Hamburger SV |
1987-1994 | Eintracht Frankfurt |
1994-1995 | Hamburger SV |
1995-1997 | DSC Arminia Bielefeld |
1999-2000 | VfL Pinneberg |
2001-2002 | Kickers Emden |
2003-2004 | VfB Fichte Bielefeld |
Sein erstes Team der A-Klasse war der 1. FC Wunstorf, bei dem er drei Jahre verblieb. Nach diesem Verein wechselte Uli Stein direkt zu Arminia Bielefeld in die 2. Bundesliga. Dort wurde er als bester Torwart angesehen und war ein Schlüsselfaktor für den Aufstieg Bielefelds in der Saison 1977/78. Seine größten Erfolge hat Uli Stein für die Vereine Hamburgs, Bielefelds und Frankfurts zu verbuchen. Angefangen mit zwei Meistertiteln der 2. Bundesliga mit Bielefeld, holte er zwei Meistertitel mit dem HSV. Zusätzlich wurde er mit demselben Verein einmal Champions League Gewinner und deutscher Pokalsieger. Letzteres wurde er ebenfalls mit der Eintracht. Im Jahr 1989 wurde er von einem Sportmagazin zum Torhüter des Jahres gewählt. Zum Ende seiner Karriere im Jahr 1997 war er der älteste Torwart der Bundesliga, was Uli Stein heute noch stolz von sich behaupten kann.
Uli Steins Karriere in der Nationalmannschaft
Uli Stein hatte in der Nationalelf leider kaum wirklich große Auftritte. Sein erstes Länderspiel wurde gegen Jugoslawien bestritten und ging 4:2 aus. Darauf folgten fünf weitere Spiele von Uli Stein in der Nationalmannschaft. Im Jahr 1986 gehörte die Bundesrepublik Deutschland zu den WM Favoriten der übrigen WM Teams. Dies war auch Steins letztes Jahr in dem Kader eines WM Team Deutschland, er wurde hinter Argentinien allerdings Vizeweltmeister der WM in Mexiko. Während jener WM hatte Uli Stein keinen Einsatz, da Toni Schumacher damals die erste Wahl für den Posten des Torwarts war. Aufgefallen ist er hingegen hauptsächlich mit seinen provokanten Aktionen. Während seiner Karriere ließ er zwei Bälle mit Absicht ins Tor. Zum einen, um die Treffsicherheit der gegnerischen Stürmer zu beweisen, zum anderen, um die Bedeutung des Torwarts aufzuzeigen. Eine weitere Aktion war das Zeigen seines Hinterteils nach einem Elfmeterpfiff. Woraufhin er sich in den darauffolgenden Jahren mehrmals weigerte, bei Pfiffen zu Elfmetern im Tor zu stehen. Auch hat er mehrere Male Beleidigungen ausgesprochen und jemanden mit der Faust geschlagen. Das bekannteste Wort aus seinem Mund war der „Suppenkasper“, wie er Franz Beckenbauer aufgrund einer Werbung von jenem nannte. Uli Stein ist bis heute für sein offenes Mundwerk unter den Fußballikonen populär.
Uli Stein als Trainer
Nach seiner aktiven Karriere nahm er sich zuerst eine Auszeit. Danach fing Uli Stein als Trainer bei dem niedersächsischen Verein TuS Celle FC an. Während seiner Zeit dort, stand er für ein Spiel bei den Kickers Emden im Tor, mit denen er in diesem Spiel einen Sieg erringen konnte. Mit Nigeria trainierte er ab 2007 als Trainer für Torhüter seine erste Nationalmannschaft. Als sein Kollege Berti Vogts dort auf dem Posten des Cheftrainers aufhörte, tat er es ihm gleich und beide wechselten zu der Nationalmannschaft aus Aserbaidschan. Zusätzlich hat er mit anderen internationalen ehemaligen Fußballern an einem Poker Cup teilgenommen und belegte mit dem deutschen Team den dritten Platz. Uli Stein ist bis heute, seit 2017, Markenbotschafter seines damaligen Vereins Eintracht Frankfurt.
Das Gehalt von Uli Stein
Neben den sechs Länderspielen in der Nationalmannschaft Deutschlands spielte Uli Stein bis heute insgesamt 650 Spiele in der ersten und Zweiten Bundesliga. Zu Uli Steins Gehalt direkt ist nichts bekannt. Andere ehemalige Fußballer haben zu der Zeit umgerechnet zwischen 300.000 und 500.000 € pro Jahr verdient. Dementsprechend müsste sein Gehalt zwischen 1970 und 1990 auch ungefähr dem entsprochen haben. Die Jahre danach verdienten einige Spieler schon bis zu vier Millionen Euro, dort ist es schwer einzuschätzen, wie viel Uli Stein selbst bekommen hat. Fest steht, nach seiner aktiven Karriere hatte er es in Deutschland erst einmal schwer, da viele autoritäre Einzelpersonen von Vereinen seine freie Meinung nicht tolerierten. Wie viel Uli Steins Gehalt als Trainer tatsächlich war, weiß nur er selbst. Allerdings sagte er bei Nigeria einmal, dass es zum Leben sowie zum Reichwerden zu wenig ist. Dort wurde er aber mit Tagessatz abgerechnet, bei Aserbaidschan hatte er einen Vertrag.
Uli Stein privat
An seiner Seite ist Frau Cornelia. Vor seiner Karriere als Fußballer hat er den Beruf des Großhandelskaufmanns gelernt. Aus seinem Privatleben ist außer seinem Hobby, dem Golfen, nicht viel bekannt, da er in der Öffentlichkeit keine wirklichen Worte darüber verliert. Es kann gemutmaßt werden, dass sein Wohnort nahe Frankfurt liegt. Uli Stein und seine Frau zeigen sich jedoch öfter mit ihrer gemeinsamen Tochter Jennifer. Im Jahr 1993 veröffentlichte er sein Buch „Halbzeit“, das seine Geschichte der WM 1986 aufzeigt. Der ehemalige Rabauke engagierte sich 2010 zum ersten Mal als Pate des Kinderhospizes Bethel für unheilbar kranke Kinder, dies hat Uli Stein bis heute fortgeführt. 2018 wollte Uli Stein privat vor Gericht erwirken lassen, dass sein Bild nicht auf Sammelkarten der Nationalspieler gedruckt werden darf. Mit diesem Versuch scheiterte er, da die Pressefreiheit in jenem Fall überwogen hat.