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Was wurde aus...?

Karlheinz Förster heute – Vom Ländle bis Marseille und jetzt?

Autor: Thomas Groß

Karlheinz Förster war Anfang der 1980er-Jahre einer der besten Verteidiger Europas. Als sogenannter Vorstopper grätschte er sich in die Herzen der Fans, vorwiegend die vom VfB Stuttgart. Dort verbrachte er die meiste Zeit seiner aktiven Karriere. Ebenfalls wichtig war Karlheinz Förster in der Nationalmannschaft, dort war der Verteidiger jahrelang gesetzt. Mit der deutschen Elf feierte Förster seinen größten Erfolg als Spieler. Aber was wurde eigentlich aus Karlheinz Förster? Nach dem Ende seiner aktiven Karriere zog er sich zumindest nicht aus dem Geschäft zurück. Karlheinz Förster ist heute Spielerberater und hilft einigen prominenten Fußballern

Spielerprofil Karlheinz Förster

Name: Karlheinz Förster
Geburtstag: 25.07.1958
Nation:
Größe: 1,78 m
Gewicht: 73 kg

Karlheinz Förster Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Karlheinz Förster begann seine Karriere bei dem Regionalverein TSV Badenia Schwarzbach. Von dort aus wechselte er zum SV Waldhof Mannheim. Dort konnte Förster das erste Mal auf sich aufmerksam machen und wechselte in die A-Jugend des VfB Stuttgart. In seiner ersten Saison als Stammspieler stieg der VfB als Tabellenerster von der 2. Bundesliga in die Bundesliga auf. Karlheinz Försters Trainer zu der Zeit war Jürgen Sundermann, Karlheinz Förster sagt heute, er war der beste Trainer, den er je hatte. Als amtierender Aufsteiger erreichte Förster mit seinem Verein einen beachtlichen vierten Platz. Auch in den Jahren danach war Stuttgart eine Topmannschaft der Bundesliga. Bei den Schwaben spielte Förster für zehn Jahre, ehe er zur Saison 1986/1987 nach Frankreich zu Olympique Marseille wechselte. Mit den Stuttgartern wurde er 1984 deutscher Meister, im Jahr 1982 wurde Förster zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt. In Frankreich konnte Förster seine Titelsammlung nochmals erweitern. 1989 gewann Marseille das Double aus Meisterschaft und Pokal, 1990 kam noch eine weitere Meisterschaft in der Ligue 1 hinzu, bei der Karlheinz Förster nur vier Spiele bestritt. Danach beendete Förster seine Karriere verletzungsbedingt mit nur 31 Jahren.

Karlheinz Förster Steckbrief

1966-1973 TSV Badenia Schwarzbach
1973-1975 SV Waldhof Mannheim
1975-1986 VfB Stuttgart
1986-1990 Olympique Marseille

Karlheinz Försters Vereine schätzten ihn immer für seine Bereitschaft, alles zu geben. Als Vorstopper war es hauptsächlich im damaligen Fußball wichtig, zweikampfstark zu sein. Darin lag Försters größte Stärke: Dem Gegner den Ball durch harte, aber nie unfaire Zweikampfführung abzunehmen. Förster wurde von den Medien gerne als „Treter mit dem Engelsgesicht“ bezeichnet. Dabei sah er in seiner gesamten Karriere nur eine Rote Karte.

Karlheinz Försters Karriere in der Nationalmannschaft

Genauso erfolgreich war Karlheinz Förster in der Nationalmannschaft. Dort gab er sein Debüt für die Herrenmannschaft am  im April 1978 in einem Freundschaftsspiel gegen Brasilien. Sein erstes Pflichtspiel folgte ein Jahr später bei der EM-Qualifikation gegen Malta. Deutschland gelang die Qualifikation und wurde 1980 im Finale gegen Belgien Europameister. Förster, der das gesamte Turnier in der Stammelf spielte, glänzte durch eine starke Verteidigerleistung, als er den belgischen Starspieler Jan Ceulemans keinen Platz zum Glänzen ließ. Karlheinz Förster sagt heute, dass dieser Titel der wichtigste seiner Karriere war.

Nach dieser starken Performance war unter allen WM Teams Deutschland der Favorit. Die WM-Qualifikation Deutschland verlief optimal, alle Spiele gegen andere potenzielle WM Teams wurden gewonnen. Im Turnier erreichte die Nationalmannschaft das Finale, musste sich aber gegen Italien geschlagen geben. In der EM 1984 schied Deutschland in der Gruppenphase aus. Die nächste WM lief ähnlich wie die Letzte. Die Mannschaft gehörte zu den WM Favoriten. Deutschland spielte ein gutes Turnier, musste sich aber im Finale gegen Argentinien geschlagen geben. Danach trat Karlheinz Förster aus der Nationalmannschaft zurück. Er bestritt 82 Spiele, wobei ihm zwei Tore gelangen.

Karlheinz Förster nach seiner aktiven Karriere

Karlheinz Förster ist heute immer noch im Fußball tätig. Er wurde 1995 Sportdirektor seines Jugendvereins SV Waldhof Mannheim und danach beim VfB Stuttgart, wo er von 1998 bis 2001 im Amt war. Er wurde vom damaligen Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder eingesetzt. Försters Start beim VfB war turbulent. Der Präsident entschied sich, den Vertrag von Trainer Joachim Löw trotz guter Leistungen nicht zu verlängern und machte Winfried Schäfer zum neuen Übungsleiter. Förster und andere Vorstandsmitglieder kritisierten die Politik des Präsidenten scharf, da der VfB Stuttgart auch sportlich immer schlechter abschnitt. Mayer-Vorfelder wurde im Oktober 2000 ersetzt. Die Philosophie sollte sich auf das Fördern von jungen Spielern fokussieren, doch Karlheinz Förster trat nach Meinungsverschiedenheit mit Trainer Ralf Rangnick 2001 zurück. Karlheinz Förster ist heute Spielerberater. Unter seinen ehemaligen Schützlingen befinden sich einige prominente Namen wie Kevin Stöger, Niklas Süle und Timo Werner. Letzterer war auch ein Thema in einem Rechtsstreit mit Försters ehemaligen Kollegen Murat Lokurlu. Es geht dabei um nicht getätigte Zahlungen seitens Lokurlus. Die beiden Parteien einigten sich im September 2021 auf eine Mediation.

Das Gehalt von Karlheinz Förster

Karlheinz Förster hat für seine Vereine insgesamt 492 Spiele absolviert und dabei 36 Tore geschossen. Dazu hat er noch einige Titel gewonnen. Karlheinz Försters Gehalt ist nicht so hoch wie die der Spieler heute, dennoch hat Karlheinz Förster heute gutes Geld durch seine Karriere als Profifußballer verdient. Auch seine Zeit als Sportdirektor war sicherlich nicht schlecht bezahlt. Doch der Job als Spielerberater wird Karlheinz Förster heute noch mehr Geld gebracht haben. In der aktuellen Fußballwelt ist es inzwischen üblich, dass Spielerberater wie Karlheinz Förster heute bedeutende Summen an großen Transfers, sei es über Ablöse oder ablösefrei, mitverdienen. Bei einem Blick auf Försters ehemalige Klienten Timo Werner und Niklas Süle kann man erahnen, dass auch Karlheinz Försters Gehalt gestiegen sein dürfte. Timo Werner wechselte für 22 Millionen Euro von Stuttgart zu RB Leipzig, vier Jahre später zog es ihn für eine Summe von 53 Millionen Euro weiter zum FC Chelsea. Der Verteidiger Niklas Süle wechselte für 20 Millionen von der TSG Hoffenheim zum FC Bayern.

Karlheinz Förster privat

Karlheinz Förster kommt aus einer talentierten Sportlerfamilie. Sein Bruder Bernd war ebenfalls Fußballprofi, die beiden spielten jahrelang Seite an Seite beim VfB Stuttgart und in der Nationalmannschaft. Karlheinz Försters Frau Petra und er haben drei Kinder namens Valery, Claudio und Alina. Während Förster durch seine Aufgaben öfter im Fokus der Medien steht, tritt seine Familie selten in der Öffentlichkeit auf.