Das Leben von Thomas Brdaric ist heute noch ebenso spannend wie zu seiner aktiven Zeit als Fußballer. Leidenschaft, Motivation und Einsatzwille zeichneten ihn schon immer aus, egal ob er selbst auf Torejagd ging oder nun die Spieler seiner Mannschaft anfeuert. In den deutschen Medien ist es um ihn etwas ruhiger geworden, doch etablierte er sich auch als Trainer und erfüllte sich mit einem Ausflugslokal am Niederrhein einen Traum.
Die Lust, immer wieder etwas Neues auszuprobieren, ist Thomas Brdaric bis heute erhalten geblieben. In seiner Karriere als Spieler war er für ein halbes Dutzend Vereine aktiv, in seiner fast 15 Jahre andauernden Trainerkarriere sah er sogar noch viel mehr von der Fußballwelt. Die Erfolge kommen und gehen, aber vielleicht ist es gerade das, was Thomas Brdaric heute ganz besonders reizt.
Name: | Thomas Brdaric |
Geburtstag: | 23.01.1975 |
Nation: | |
Größe: | 1,85 m |
Gewicht: | 78 kg |
Thomas Brdarics‘ Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv
In seiner Jugend spielte Thomas Brdaric bei Vereinen im Großraum Stuttgart. Seine ersten Stationen waren VfB Neuffen, FV Nürtingen und Stuttgarter Kickers, seine Karriere im Herrenbereich begann schließlich beim VfL Kirchheim. Die Mannschaft spielte um den Aufstieg in die drittklassige Oberliga, sodass Brdaric 1993 den Sprung zu den Profis des VfB Stuttgart schaffte.
Am Neckar konnte sich der junge Spieler nicht durchsetzen und wechselte 1994 zum Neuling Fortuna Düsseldorf in die 2. Bundesliga. Er kam dort als Ergänzungsspieler zum Einsatz, feierte allerdings gleich im ersten Jahr den Aufstieg in die Bundesliga. Ab 1996 spielte er bei Fortuna Köln wieder zweitklassig und wechselte 1999 nach konstanten Leistungen zum Bundesligisten Bayer Leverkusen. Vier erfolgreiche Jahre hielt er der Werkself die Treue, wurde Nationalspieler und schließlich für die Saison 2003/04 an den Ligakonkurrenten Hannover 96 ausgeliehen.
Thomas Brdaric konnte wesentlich zum Klassenerhalt beitragen und wechselte anschließend zum VfL Wolfsburg, dem er mit 12 Saisontoren hervorragende Dienste leistete. Der damals 30-Jährige kehrte jedoch nach nur einem Jahr wieder nach Hannover zurück und bestritt mit den Niedersachsen noch zwei Spielzeiten in der Fußball-Bundesliga, bevor er aufgrund anhaltender Kniebeschwerden 2008 seine Karriere beendete. In seiner Laufbahn blieben ihm Titel verwehrt, trotzdem verbuchte er im Laufe von 15 Profi-Jahren einige Erfolge.
1993-1994 | VfB Stuttgart |
1994-1996 | Fortuna Düsseldorf |
1996-1999 | Fortuna Köln |
1999-2004 | Bayer Leverkusen |
2003-2004 | Hannover 96 |
2004-2005 | VfL Wolfsburg – Leihgabe |
2005-2007 | Hannover 96 |
Thomas Brdarics‘ Karriere in der Nationalmannschaft
Ein wichtiger Karriereerfolg war für Thomas Brdaric die Nationalmannschaft. Er absolvierte insgesamt 8 Spiele für die DFB-Elf und konnte dabei einen Treffer erzielen. Er hatte bereits in den 1990er-Jahren einige erfolgreich Spiele für die U21-Auswahl absolviert und empfahl sich nach seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen für das A-Team. Im Jahr 2002 schaffte es Thomas Brdaric in die Nationalmannschaft und debütierte im März gegen die USA. Er nahm an der Fußball-Europameisterschaft 2004 sowie am Konföderationen-Pokal 2005 teil, kam aber nur in Portugal zu einem Kurzeinsatz gegen Lettland. Das Spiel gegen Thailand (4:1) blieb somit sein letzter Einsatz. Im selben Jahr erzielte er bei einem 2:0 gegen den Iran sein einziges Tor im Nationaldress.
Der Trainer Thomas Brdaric
Auf das Fußballstadion kann Thomas Brdaric bis heute nicht verzichten. Kurz nach Ende seiner Fußballer-Laufbahn wurde er Sportdirektor und Interimstrainer in Solingen und bereits ein Jahr später in den Nachwuchs-Trainerstab von Bayer Leverkusen integriert. Im Mai 2011 wurde Brdaric Trainer der U21-Mannschaft des KFC Uerdingen, wechselte aber schon zwei Monate später zu Dinamo Minsk in Weißrussland. Er übernahm beim Rekordmeister den Posten des Sportdirektors. Das gleiche Amt füllte er ab Dezember beim usbekischen Meister Bunyodkor Taschkent aus, bevor er nach anderthalb Jahren Zentralasien in die Heimat zurückkehrte.
Im Juni 2013 kam Thomas Brdaric zur TSG Neustrelitz und feierte mit den Mecklenburgern eine ungefährdete Meisterschaft in der Regionalliga Nordost. Im Anschluss an die gescheiterten Aufstiegsspiele zur 3. Liga übernahm er als Trainer die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg. Trotz eines guten zweiten Platzes wurde er nach einem Jahr entlassen und versuchte beim TSV Steinbach in der Regionalliga Südwest sein Glück.
Der Klassenerhalt gelang, jedoch erregte Thomas Brdaric bei Vereinen im Ausland ebenfalls Aufmerksamkeit, woraufhin 2017 ein Wechsel zu KF Skëndija aus Nordmazedonien gelang. Der zweite Platz in der Meisterschaft war ein großartiger Erfolg, aufgrund der politischen Lage ging er aber doch zu Tennis Borussia Berlin. Ein Jahr später wechselte er als Trainer zu Rot-Weiß Erfurt wechseln, allerdings verlief die Zeit bei den Thüringern insgesamt enttäuschend.
Daher wandte sich Thomas Brdaric wieder Vereinen aus der Balkanregion zu und unterschrieb einen Vertrag beim albanischen Traditionsverein Vlaznia Shkodër. Er wurde 2021 mit der Mannschaft Vizemeister und Pokalsieger, im März 2022 jedoch nach einigen Niederlagen überraschend entlassen. In Albanien war er im Jahr 2021 zum „Trainer des Jahres“ gewählt worden und ist deshalb für Topligen kleinerer Länder besonders interessant.
Zurück in Deutschland träumt er natürlich von einem Engagement in der Bundesliga, am wichtigsten ist ihm aber, seiner Leidenschaft weiter nachzugehen. Er fühlt sich zum Trainer berufen. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit dem albanische Erstligist KF Vllaznia hat Bradaric aber bereits einen neuen Plan. Der Ex-Nationalspieler verdingte sich dann beim indischen Erstligisten Chennaiyin FC als Trainer, bevor es in den Mittleren Osten ging. Seine Tätigkeit bei Al-Arabi war nur von kurzer Dauer, worauf er im April 2024 abermals als Trainer beim KF Vllaznia unterschrieb.
2010-2011 | Bayer Leverkusen U14 |
2011 | KFC Uerdingen U19 |
2013-2014 | TSG Neustrelitz |
2014-2015 | VfL Wolfsburg II |
2015-2016 | TSV Steinbach |
2017 | KF Skëndija |
2017-2018 | Tennis Borussia Berlin |
2018-2019 | Rot-Weiß Erfurt |
2020-2022 |
Vlaznia Shkodër
|
2022-2023 | Chennaiyin FC |
2023 | Al-Arabi |
2024- | Vilaznia Shkodër |
Das Gehalt von Thomas Brdaric
Thomas Brdaric ist heute stolz auf seine Karriere in der 1. und 2. Bundesliga, die allerdings wenig erfolgreich begann. Er blieb lange Zeit als Stürmer eher ungefährlich. Mit steigenden Leistungen bei Fortuna Köln erzielte er aber letztendlich in 101 Spielen der 2. Bundesliga insgesamt 25 Tore. Im Anschluss spielte er beinahe ein Jahrzehnt in der 1. Bundesliga und verbuchte in 204 Begegnungen 54 Treffer. Sein hoher Einsatzwille und immer wieder gute Leistungen führten Brdaric zudem in die Nationalmannschaft, für die er in acht Spielen einmal traf.
Zu Beginn seiner Karriere bekam Thomas Brdaric ein Gehalt, dass mit anderen Zweitliga-Profis vergleichbar war. Seine ersten Vereine dürften ihm zwischen 150.000 und 200.000 DM bezahlt haben, als Goalgetter für Fortuna Köln waren sicherlich 300.000 DM realistisch. Zu Beginn seines Engagements für Bayer Leverkusen verdiente er bei der Werkself voraussichtlich über 500.000 DM. Gegen Ende seiner Karriere durfte er sich über ein Gehalt von etwa 600.000 bis 900.000 Euro freuen.
Thomas Brdaric privat
Privat ist das Thema Fußball bei Thomas Brdaric und seiner Frau Antje ebenfalls immer präsent. Die Söhne der beiden haben ihre Leidenschaft für den Sport entdeckt und möchten so erfolgreich wie der Vater werden. Der jüngere Lance spielt noch in der Jugend und war unter anderem für Fortuna Düsseldorf aktiv. Der ältere Tim war unter seinem Vater im Kader von Vlaznia Shkodër und schloss sich nach mehreren Stationen dem Regionallisten KFC Uerdingen an. Er spielt dort als Innenverteidiger und ist mittlerweile Stammspieler.
Thomas Brdaric ist heute zudem Botschafter der Charity-Stiftung „It´s for Kids“ und hält Vorträge über sein Leben. Er nutzt seine große Erfahrung, um als „Speaker mit Kick“ über Motivation und Herausforderungen zu referieren, aber auch die Gastronomie ist für Thomas Brdaric und Frau Antje ein wichtiges Thema. In Wesel-Bislich eröffneten sie 2010 das Ausflugslokal „Fährhaus“, das als einer der schönsten Orte am Niederrhein gilt. Das Restaurant war lange für seine Fischspezialitäten bekannt, bietet aber seit 2020 unter neuer Leitung eine bunte Palette köstlicher Variationen an.