Bundesliga heute

HSV-Star nach Klatsche ehrlich: „Haben es einfach verpennt“

Autor: Markus Schneider 15.09.2025 10:14 Uhr

HSV News beim Fußball heute: Die 0:5-Demontage beim FC Bayern war für den Hamburger SV eine brutale Landung in der Bundesliga-Realität. Nach der Vorführung herrscht an der Elbe Alarmstimmung. Trainer Merlin Polzin fand nach dem Debakel deutliche Worte und richtete eine unmissverständliche Warnung an sein Team, das vor dem Kellerduell gegen Heidenheim mit dem Rücken zur Wand steht.

HSV-Trainer Polzin weiß – „Dann haben wir wieder keine Chance“

Die erwartbare Niederlage in München war für den HSV-Coach nicht das Problem, sondern die Art und Weise, wie sein Team in der ersten halben Stunde unterging. „Wir wissen, dass wir in jedem Spiel ans Maximum gehen müssen. Das haben wir in Phasen nicht getan“, kritisierte Polzin laut MOPO den Auftritt seiner Mannschaft scharf und schickte eine düstere Prognose für das kommende Spiel hinterher: „Und wenn wir das in der nächsten Woche nicht tun, werden wir auch da keine Chance haben.“

Auch die Spieler gingen mit sich selbst hart ins Gericht. Die erste Hälfte habe man „einfach verpennt“, gestand Nicolai Remberg. Die Situation sei im Gesamtkontext mit der Derby-Pleite zuvor „natürlich scheiße“. Der auf dem Platz initiierte Teamkreis beim Stand von 0:4 sei ein Versuch gewesen, sich gegen ein komplettes Abschlachten zu wehren – ein schwacher Trost an einem desolaten Abend.

System-Krise und Torlos-Frust: Die Mängelliste wird länger

Die Probleme des Aufsteigers sind vielschichtig. Das von Polzin installierte 3-4-3-System hat weder im Derby noch in München für die erhoffte defensive Stabilität gesorgt. „Die Kompaktheit, das eklige Verteidigen“, habe erneut gefehlt, monierte Torhüter Daniel Heuer Fernandes. Besonders alarmierend: Auch nach drei Spieltagen wartet der HSV noch immer auf den ersten eigenen Treffer – ein Offenbarungseid für die Offensive.

Auch Vorstand Stefan Kuntz bemängelte die Passivität seines Teams. „Wir standen mehr daneben als zu attackieren“, analysierte er am Sky-Mikrofon. Während TV-Experte Stefan Effenberg im Sport1-„Doppelpass“ von fehlendem Widerstand sprach, nahm Leipzigs Geschäftsführer Marcel Schäfer den HSV in Schutz und verwies auf die „unglaubliche individuelle Klasse“ der Bayern.

Kellerduell als letzte Chance: Kuntz fordert Geduld

Nun richtet sich der volle Fokus auf das überlebenswichtige Heimspiel gegen den ebenfalls punktlosen Tabellenletzten aus Heidenheim. Ein Sieg ist fast schon Pflicht, um nicht früh in der Saison den Anschluss zu verlieren. Vorstand Kuntz warb angesichts des großen Umbruchs im Sommer um Geduld, die man „bis in den April, den Mai hinein“ brauchen werde.

Wie der Kicker berichtet, gibt es aber auch Hoffnungsschimmer. Mit Jean-Luc Dompé und Yussuf Poulsen sind zwei wichtige Offensivkräfte wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und könnten gegen Heidenheim Optionen sein. Ihre Rückkehr ist dringend nötig, um die Torlos-Krise zu beenden und die Wende im Abstiegskampf einzuleiten. Gelingt dies nicht, droht dem HSV ein sehr ungemütlicher Herbst.

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