Schalke-Fans
Was wurde aus...?

Ingo Anderbrügge heute – Was wurde aus der Schalker Legende?

Autor: Anna Schröder

Auf Schalke ist er nicht weniger als eine Legende. Doch was macht eigentlich Ingo Anderbrügge heute? In diesem Artikel geht es um den ehemaligen Mittelfeldspieler, seine aktive Karriere im Profisport und die Zeit danach. Viele werden überrascht sein, dass der in Datteln geborene Anderbrügge nicht nur als Fußballer in der Bundesliga tätig war, sondern sich auch in einer anderen Sportart als Profi machte. Ingo Anderbrügge ist heute mit vielen verschiedenen Projekten selbstständig.

Spielerprofil Ingo Anderbrügge

Name: Ingo Anderbrügge
Geburtstag: 02.01.1964
Nation:
Größe: 1,85 m
Gewicht: 79 kg

Ingo Anderbrügges‘ Steckbrief – Bei diesen Vereinen war er aktiv

Im Sommer 2001 beendete Anderbrügge seine Karriere als Fußballer. Aufgrund seiner sportlichen Leistungen, Persönlichkeit und Vereinstreue nahmen sie ihn in die Jahrhundertelf des FC Schalke auf. Er galt beziehungsweise gilt Ingo Anderbrügge heute noch als Publikumsliebling in Gelsenkirchen und im Ruhrpott generell, der auf und neben dem Platz Charakterstärke bewies. Besonders sein soziales Engagement, welches bereits während der aktiven Karriere begann, ist bemerkenswert. Als Spieler bleibt er in Erinnerung für seine Torgefahr, großen Einsatz und Nervenstärke. Besonders effektiv war sein Abschluss mit der „linken Klebe“.

Ingo Anderbrügge Steckbrief: Vereinshistorie

1983-1984 SpVgg Erkenschwick
1984-1988 Borussia Dortmund
1988-1999 FC Schalke 04
2000-2001 Sportsfreunde Siegen

Ingo Anderbrügges‘ Karriere in der Nationalmannschaft

Ingo Anderbrügge blickt heute auf eine beeindruckende Karriere bei Vereinen zurück, weniger erfolgreich verlief es für ihn aber leider in der deutschen Nationalmannschaft. Seine Karriere bei Länderspielen beschränkt sich lediglich auf drei Einsätze bei den U21-Junioren Mitte der Achtziger. Zwar galt die Nationalmannschaft nie als das Ziel von Anderbrügge, er bezeichnete jedoch in einem Interview die Tatsache, nie für die DFB-Elf aufgelaufen zu sein, als einzigen Makel seiner Karriere.

Tipico Sportwetten

Der Trainer Ingo Anderbrügge

Nach seinem Karriereende 2001 wurde Ingo Anderbrügge Trainer. So leitete er für mehrere Jahre das Trainingslager der Vereinigung der Vertragsfußballspieler, wo Profifußballer ohne Vertrag sich unter seiner Leitung fit hielten. Danach übernahm Ingo Anderbrügge auch Vereine als Cheftrainer. Er besitzt die UEFA-Pro-Lizens und absolvierte seine Ausbildung zum Fußballlehrer in Köln. Ingo Anderbrügge ist heute jedoch nicht mehr als Cheftrainer tätig. Seine sportlichen Ziele liegen aktuell eher in der Talent- und Jugendförderung sowie auf dem Durchführen sozialer Projekte, insbesondere seiner renommierten „Fußballfabrik“.

Anderbrügge entschied sich nach seinen Trainertätigkeiten bewusst gegen eine weitere Karriere in dieser Branche. Er leitet stattdessen ein selbst gegründetes Franchise-Unternehmen für Fußballcamps. Bereits 1997 startete er eine Fußballschule für Kinder und Jugendliche, bestehend aus wöchentlich stattfindenden Fördertraining und Trainingslagern. Im Jahr 2009 wurde diese umgewandelt in die bis heute bestehende und anerkannte „Fußballfabrik nach Ingo Anderbrügge“, womit gleichzeitig das Konzept einer mobilen Fußballschule begann.

In diesem Rahmen finden Workshops für alle Altersgruppen statt. Das Training richtet sich nach Leistungsstand der Teilnehmenden und soll mithilfe von Sport Werte für das Leben vermitteln, die über den Fußball hinausgehen. Anderbrügge und sein dafür qualifiziertes Team arbeiten hierbei als sportliche und mentale Coaches mit dem Ziel, einen gesunden Lebensstil zu vermitteln.

Diese Philosophie wird zusammengefasst unter dem Dach „Anderbrügge Sport Konzept“. Seit 2019 ist die Fußballfabrik Partner von „IN FORM“, Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, vergeben vom Bundesministerium für Gesundheit als Teil eines Aktionsplans der Bundesregierung. Die Firma ist außerdem Kooperationspartner der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Trainerstationen von Ingo Anderbrügge

2005 Werner SC 2000
2005-2006 SpVgg Erkenschwick
2006-2007 VfB Hüls
2007-2008 Wacker Burghausen

Das Gehalt von Ingo Anderbrügge

Zahlen über die Gehaltshöhe ihrer Spieler der Achtziger und Neunziger geben weder Borussia Dortmund noch Schalke 04 bekannt. Erst seit 2019 werden überhaupt offizielle Daten der Deutschen Fußballliga (DFL) zu den Personalaufwendungen der Vereine veröffentlicht. Anhand der Spielerdaten sind maximal Schätzungen möglich. Als Profi absolvierte Anderbrügge 416 Spiele und schoss dabei insgesamt 94 Tore. Eine großzügige Prämie dürfte es zudem nach dem UEFA-Cup-Sieg 1997 gegeben haben. Ebenfalls unklar sind die Gehaltszahlen in seiner Zeit als Trainer. Inzwischen verdient er sein Geld als Unternehmer.

Ingo Anderbrügge privat

Etwas weniger bekannt ist, dass Anderbrügge nach seiner Fußball-Karriere in den Jahren 2003 und 2004 professionell im American Football sportlich tätig war. So spielte er auf der Position des Kickers bei Rhein Fire, einem Team in der NFL-Europe. In seiner ersten Saison bereits war Anderbrügge mit 36 Saisonpunkten der erfolgreichste Scorer des Düsseldorfer Teams. Im Oktober 2021 erschien sein Buchprojekt „Das Runde lehrt das Leben: Von und mit Ingo Anderbrügge“, verfasst vom Autor Peter Oßwald.

Dabei handelt es sich um keine Biografie, sondern einen altersunabhängigen Ratgeber für alle Menschen, die noch nicht zu ihren persönlichen Stärken gefunden haben. Dies passt zu den Zielen, welche Anderbrügge auch für sein soziales Engagement formuliert. Anderbrügge ist verheiratet. Seine Ehefrau ist Anhängerin von Borussia Dortmund. Die gemeinsamen Söhne Marvin und Vincent Anderbrügge waren ebenfalls bereits als Fußballer aktiv, allerdings nicht im Profi-Bereich.

Für die Agentur „players‘ interests“ ist Ingo Anderbrügge als Spielerberater tätig. Vor seiner Karriere als Fußballer absolvierte Anderbrügge eine Ausbildung als Industriekaufmann, sein Lehrbetrieb damals war eine Bergbaufirma in Castrop-Rauxel. Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete er als Industriekaufmanns-Geselle. Noch heute lebt der Dattelner in der Ruhrgebiet-Großstadt Recklinghausen. Er ist also ein waschechtes Kind des Ruhrgebietes und unterstreicht die Verbundenheit mit seiner Heimatregion regelmäßig durch soziale Projekte.

Schon sein Vater arbeitete als Hauer unter Tage, später dann als Außendienstingenieur. Ferner ist der Ex-Profi seinen ehemaligen Clubs, vorwiegend Schalke und Dortmund, bis heute stark verbunden. Für die Gelsenkirchener übt er bei besonderen Anlässen zudem eine Repräsentantentätigkeit aus. Anderbrügge gilt er als Spieler, welcher sowohl vom Schalker als auch Dortmunder Publikum geschätzt wird und ist der wohl beliebteste „Grenzgänger“ zwischen den beiden Ruhrpott-Rivalen.