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Die Packing-Analyse erlaubt, eine Vielzahl von Kennzahlen hinsichtlich der Offensiv- als auch Defensivstärke einer Mannschaft und einzelner Spielern abzuleiten und eine präzisere Gegner-Analyse zu erheben. Die Tendenz eines Spiels kann klarer vorausgesagt werden. Das hat das Beispiel des WM-Halbfinals gezeigt. Im Unterschied zu den herkömmlichen Parametern hätte eine Packing-Analyse das Halbzeitergebnis vom Halbfinale 2014 korrekt prognostiziert. Die statistische Wahrscheinlichkeit, mit der eine Mannschaft siegreich aus einer Partie hervorgeht, lässt sich relativ leicht errechnen, wenn Packing- und Impact-Werte zu den einzelnen Spielern / der Aufstellung bekannt sind. Ein Vergleich der überspielten Gegner (Packing Rate) hätte ein Verhältnis von 341 (Brasilien) zu 402 (Deutschland) gezeigt. Der Impact-Score der überspielten Verteidiger war 53 für Brasilien 53, 84 für Deutschland. Das ergibt ein Verhältnis von 84 /53 = 1,58. Die Torwahrscheinlichkeit für Deutschland lag also rund 158 % höher als die der brasilianischen Mannschaft.
I had the opportunity to sample @impect_official data and compare Premier League and Bundesliga midfielders on their Impect Scores. Who stands out to you?
You can view a fully interactive high resolution version here: https://t.co/QBl7Z2glQP pic.twitter.com/F2CSY4X8C9
— Aidan Reagh (@ARDataAnalysis) April 30, 2020
Welche Kennzahlen können durch den Packing Score erhoben werden?
Auch, wenn die Zahl der verteidigungsbereiten Gegner die zentrale Kennzahl ist, auf deren Grundlage die Packinganalyse Aussagen über den wahrscheinlichen Gewinner macht, kann die Packing-Statistik auch andere Spielbeobachtungen quantifizieren und in aussagekräftige Zahlen übersetzen. Dazu gehören:
- Zahl der empfangenen Pässe
- Zahl der Ballverluste
Zusammen mit diesen Angaben kann dem Packing Score und dem Impact-Wert entnommen werden, welchen Beitrag ein Spieler zum Spielaufbau insgesamt geleistet hat und ob das Spielergebnis dem Einsatz der Mannschaft gerecht wird.
Ins Spiel gebrachte Mitspieler durch Balleroberung
Wird der Ball erobert, bringt das potenziell Mitspieler des Teams ins Spiel. Diese können durch einen Pass oder ein Dribbling ihren Packing Store in Folge erhöhen.
Aus dem Spiel genommene Gegner als Passempfänger
Wird der Pass erfolgreich entgegengenommen, werden die überspielten Gegner in einer zweiten, unabhängigen Statistik gezählt. Vom errechneten Packing-Wert lässt sich der Wert eines Spielers ableiten, dem es gelingt, sich freizulaufen, sich anzubieten und seinerseits den Ball für die nächste Aktion zu verwerten.
Aus dem Spiel genommene Gegner durch Balleroberung
Erobert ein Spieler den Ball für seine Mannschaft, kann er seinerseits wieder Gegner aus dem Spiel nehmen. Nimmt er den Ball vor Spielern der Gegnermannschaft an und befinden sich diese hinter ihm, reduziert das die potenziellen Verteidiger des Gegners. Ein Offensivspieler, dem das gelingt, zeigt Laufstärke. Er ist Vorlagengeber für den Packing Score seines Mitspielers. Weiß man, in welchem Verhältnis sich die Mannschaft des Gegners zu diesem Zeitpunkt verteilt hat, und gelingt es, nun unmittelbar zum Tor zu kommen, kann ein Packing-Score Aussagen über die Abschlusskraft und Torchancenverwertung einer Mannschaft treffen.
Aus dem Spiel genommene Gegner als Passgeber
Die Statistik hält mit jedem abgeschlossenen Ballkontakt fest, wie viele Spieler der Gegnermannschaft vor und nach der Aktion noch vor dem angreifenden Spieler das Tor verteidigen können. Jede Offensivaktion (bedeutet: je nach Lesart jedwede Aktion einer Mannschaft, ob Pass in die Vertikale, diagonaler Pass, Flanke oder Dribbling) zählt.
Das Spiel gewinnt am Ende immer der, der mehr Tore erzielt
Die Summe der zielgerichteten Aktionen bis zum Tor ist Grundlage der Packing Statistik eines Spielers beziehungsweise einer Mannschaft. Um eine Sequenz als solche zu erfassen, muss die Offensivaktion erfolgreich gewesen sein. Der Ball darf also nicht im Aus landen. Außerdem muss der Passempfänger aus der Mannschaft des Passgebers sein.
„Die wichtigste Kennzahl bleibt das Tor“ fasst es Packing-Score-Entwickler Reinartz zusammen. Oder – in den laut Reinartz besten Packing-Witz verpackt: „Nur Goaling ist noch besser als Packing“.
Welche weiteren Statistiken bilden eine fundierte Bundesliga Prognose?
Die wichtigsten Werkzeuge sind:
- Bundesliga Trend
- Statistiken
- Letzte 5 Spiele
Die Statistik führt unter anderem auf:
- durchschnittliche Anzahl erzielter und kassierter Tore (Offensivstärke einer Mannschaft)
- Filter nach Heim- oder Auswärtsspielen (Indiz für Heim- oder Auswärtsschwäche einer Mannschaft).
Auch, wenn die letzten Duelle meist schon länger zurückliegen und sich der Kader oft mehrmals verändert hat, sind die zurückliegenden Partien dennoch wichtig für eine Gegner-Analyse. Sie zeigen, ob es das Team es mit einem „Angstgegner“ zu tun hat, oder ob es sich auf sicherem Terrain wähnen wird. Unter „Letzte 5 Spiele“ erfährst du Details zu der Form des Teams in den vorherigen Spielen der Saison. Wie verlief das Teamplay? Wird sich eine Mannschaft zu schonen versuchen, weil eine härtere, vielleicht prestigeträchtigere Partie ansteht? Welchen Stellenwert hat das Spiel für Mannschaft und Trainer? Wird aufgrund einer anstehenden Belastung in einem internationalen Wettbewerb nur der B-Kader auflaufen?
WICHTIG: Zu Beginn einer Saison haben die Daten natürlich weniger Aussagekraft. Wie jede Wetthilfe leben auch die Daten der Fussball Tipphilfe oder Bundesliga Tipphilfe neben ihrer Qualität wesentlich von ihrer Quantität. Mit der Zahl der Partien einer Saison gewinnt das statistische Bild also immer weiter an Aussagekraft.


Gladbach – Hoffenheim Aufstellungen in der Bundesliga heute | 02.12.2023
