Bundesliga-Torfabrik
Bundesliga heute

Wer ist die beste Torfabrik in der Bundesliga

Autor: Michael

Zuletzt aktualisiert am

Der Begriff Torfabrik steht für ein Team, welches in der Offensive über eine ungeheure Wucht verfügt und durch die enorme individuelle und mannschaftliche Qualität dazu in der Lage ist, besonders häufig ins Tor des Gegners zu treffen. Hierzu reicht es in der Regel nicht aus, einen besonders treffsicheren Angreifer in den eigenen Reihen zu haben. Eine Fußball Torfabrik entsteht erst, wenn mehrere Spieler in der Lage sind, viele Treffer zu erzielen und das Team immer wieder mit gelungenen Offensivaktionen auf die Gewinnerstraße zu befördern. Zwar heißt eine alte Fußballweisheit „In der Offensive gewinnt man Spiele und in der Defensive Titel“, jedoch war es in der Geschichte der Bundesliga besonders häufig so, dass die Mannschaft, die die meisten Fussball Tore erzielen konnte, am Ende auch ganz oben in der Tabelle stand und sich über die begehrte Schale zur deutschen Meisterschaft freuen durfte.

Die beste Tormaschine der Bundesliga Historie

In den 1970er Jahren hatte die Tormaschine der Bayern bereits eine ähnlich dominante Phase in der Bundesliga wie sie seit dem Jahr 2013 wieder angebrochen zu sein scheint. In einer Zeit, in der der Stamm der Münchener die deutsche Nationalmannschaft zum Europameister 1972 und zum Weltmeister im eigenen Land 1974 machte, dominierte das Team auch die Bundesliga. Die Mannschaft erzielte in der Spielzeit 1971/1972 sagenhafte 101 Treffer. Wer anders als der legendäre Bomber der Nation, Gerd Müller, könnte dabei der erfolgreichste Torschütze gewesen sein. Es handelt sich um jene viel zitierte Saison Müllers, in der er satte 40 Tore erzielen konnte. Viele jahrelang blieb dieser Rekord unangetastet. Stets war die Antwort, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt und der Bomber der Nation der erfolgreichste aller Torschützen innerhalb einer Bundesligasaison bleiben wird. Mit Spielern wie Beckenbauer, Breitner und dem Torhüter Sepp Maier waren die Münchener das Maß aller Dinge. Sie konnten in den Folgejahren gar 3-mal in Folge den Europapokal der Landesmeister gewinnen. In den 1970er Jahren wurden im Schnitt noch mehr Tore pro Partie erzielt, sodass die Leistung der diesjährigen Münchener nicht hoch genug angesiedelt werden kann. Natürlich ohne dabei den Rekord aus der Saison 1971/1972 zu schmälern. In der Saison 20/21 schaffte es nach all den Jahren Robert Lewadowski mit 41 Toren Gerd Müllers alten Rekord einzustellen. Außerdem gelang dem Team im Kalenderjahr 2021 den Rekord der gesamt Toranzahl zu übertreffen und erzielte 112 Tore.

In den 70ern war es die Kombination aus dem reinen Strafraumstürmer Gerd Müller und dem schnellen Uli Hoeneß, der daneben agierte, welche für den Erfolg der Tormaschine zuständig war. Einen Großteil seiner Fußball Tore erzielte der Bomber der Nation, indem er den Ball mit dem Rücken zum Tor im Strafraum annahm und aus der Drehung erfolgreich verwandelte. Dabei verstand es Müller wie kein Zweiter, seinen Körper einzusetzen.  Er konnte den Ball vor dem verteidigenden Manndecker sehr gut abschirmen, um im Anschluss daran erfolgreich zum Abschluss zu kommen. Hoeneß hingegen war eher der Spielertyp, der bei einem Konter stark war. Er hatte die Gabe die gegnerische Abwehrreihe zu überlaufen und mit seinem immensen Tempo auch noch am Torwart vorbeizugehen um dann locker einzuschieben. So entschied der spätere Macher des FC Bayern auch das legendäre Endspiel im Europapokal der Landesmeister gegen Atletico Madrid im Jahr 1974.

Die Bundesliga Torfabrik der Saison 2019/2020

Die Bundesliga Torfabrik der Saison 19/20 stand ganz klar im Süden der Republik. Nach langer Zeit gelang es mit dem FC Bayern wieder einem Team, die Marke von 100 Toren in einer Saison zu knacken. Folgerichtig sicherten sich die Münchener am Ende die Meisterschaft und durften zum 8. Mal in Folge feiern. Das Geheimnis der Münchener Torfabrik liegt ganz klar in der Variabilität, welche diese aufweist sowie im absoluten Knipser, der zuverlässig trifft. Bei jenem Knipser der Bayern handelt es sich zweifelsohne um den polnischen Nationalspieler Robert Lewandowski. Mit sage und schreibe 34 Treffern war der Mittelstürmer mehr als maßgeblich am Erfolg der Bayern und an der Entwicklung beteiligt. Er gehört zu den erfolgreichsten Bundesliga Torschützen aller Zeiten und trifft in den vergangenen Jahren für die Münchener wie er will. Doch das Geheimnis der Bundesliga Torfabrik aus dem Süden liegt auch darin, dass hier beinahe jeder Spieler in der Lage ist, Treffer beizusteuern. Die schnellen Außenspieler wie Coman und Gnabry bringen immer wieder Tempo ins Spiel. Sie wirbeln die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander und sind auch selbst ständig in der Lage, zu Bundesliga Torschützen zu werden. Weiterhin zeigte sich der variable Thomas Müller in der vergangenen Spielzeit wieder deutlich formverbessert. Müller stellte gar einen Rekord auf, indem er die meisten Vorlagen markieren konnte, die je einem Spieler der Bundesliga innerhalb einer Saison gelungen sind. Damit war auch er maßgeblich daran beteiligt, dass die Bayern die magische 100 Tore Marke egalisieren konnten. Auffällig unter den Torschützen waren die 12 Treffer von Serge Gnabry, welcher seit seinem Wechsel zu den Bayern einen enormen Sprung in seiner Leistungsfähigkeit gemacht hat. Serge ist nicht mehr wegzudenkenden, seitdem er Stammspieler geworden ist. Es gab also einige Spieler, die mit ihrem unbändigen Offensivdrang immer wieder in der Lage waren, die gegnerische Defensive vor Probleme zu stellen. Eine wichtige Rolle bei der Erzielung von Treffern spielen häufig auch andere Positionen. Spieler, die auf der sogenannten „Sechserposition“ eher für die unauffällige Arbeit auf dem Platz zuständig sind. Die zusätzlich der Offensive den Rücken freihalten und ihr die notwendigen Räume verschaffen. In den vergangenen Wochen zeigte sich bei den Bayern besonders der ehemalige Schalker Leon Goretzka in ausgezeichneter Form. Goretzka, der sich ebenfalls unter die Bundesliga Torschützen der Saison mischen durfte, war ein spielstarker und kampfbereiter Vorlagengeber sowie wichtige Rückendeckung für die kreativen Kräfte an vorderster Front.

Welches Team wird zur kommenden Saison die meisten Tore fabrizieren?

Auch in der neuen Saison ist die Fußball Torfabrik der Münchener für die Experten der Favorit auf die meisten erzielten Tore. Die Maschinerie der Münchener lief in der vergangenen Saison so geschmiert. Es ist kaum vorstellbar, dass sich dies in der kommenden Spielzeit dramatisch ändern könnte. Leroy Sané in Kombination mit den übrigen Außenspielern wie Serge Gnabry und Kingsley Coman kann wohl kein Bundesliga Team mit dem Tempo und der Torgefahr der Münchener mithalten. Weiterhin scheinen etablierten Kräfte wie Thomas Müller auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft zu stehen. Nach dem Trainerwechsel von Niko Kovac zu Hansi Flick jedoch, vollzog sich beim ehemaligen deutschen Nationalspieler eine echte Leistungsexplosion. So wird er auch in der kommenden Saison wohl zu den gefährlichsten Spielern und besten Bundesliga Torschützen zählen wird. Ob Robert Lewandowski in der kommenden Saison seine Tore für den FC Bayern München schießen wird, ist allerdings noch unklar. Aber egal, wie es kommt, es ist schwer vorstellbar, dass die Bundesliga Torfabrik der Bayern in der kommenden Saison ins Stocken geraten könnte. Zu groß ist die Qualität der Offensive und zu harmonisch scheint derzeit das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft zu sein.

Läuft die Torfabrik der Münchener Gefahr satt zu werden?

Man hat als Außenstehender derzeit nicht das Gefühl, dass die Torfabrik der Münchener zufrieden ist und nicht mehr an ihr Leistungsvermögen anknüpfen wird. Schon Hansi Flick schaffte es, Spieler zu alter Form zu bringen, die vorher von der Öffentlichkeit bereits abgeschrieben wurden. Daran knüpft Julian Nagelsmann nahtlos an. Zudem erzielte Serge Gnabry in der aktuellen Saison 14 Treffer und auch Thomas Müller kann sich mit seinen 8 Toren sehen lassen, vor allem wenn man bedenkt, dass Müller von eher als Vorlagengeber bekannt ist. Aber auch der Junge Jamal Musiala reiht sich mit 5 Toren in diese Liste ein.

 

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Weitere Bundesliga Torfabriken

Eine weitere Bundesliga Torfabrik der kommenden Saison könnte im Westen der Republik stehen, wo das Ruhrgebiet seine Fußballhelden feiert und verehrt. Borussia Dortmund verfügt über eine derart hohe Qualität in der Offensive, dass zahlreiche Treffer in den gegnerischen Kasten eigentlich vorprogrammiert sind. Zu den erfolgreichsten Dortmunder Torschützen der vergangenen Saison zählte Jungstar Erling Haarland, der Dortmund allerdings verlassen wird. Den zweiten Platz der Dortmunder Torschützen stehen Julian Brandt und Marco Reus. Zwar ist ein Verbleib von Brandt ebenfalls nicht sicher, aber Reus wird dem BVB treu bleiben. In der vergangenen Spielzeit war der BVB in einigen Partien durchaus eine echte Bundesliga Torfabrik. Was noch fehlte, war jedoch die Konstanz in der Durchschlagskraft der Offensive. Zu oft zeigte man sich, insbesondere auswärts und gegen vermeintlich kleinere Teams zu harmlos und nicht ideenreich genug. Stellte der Gegner sich hinten rein und beschränkte sich auf das Verteidigen, so bissen sich die Dortmunder Angreifer in einigen Partien die Zähne aus. Um tabellarisch ganz oben anklopfen zu können, muss die Dortmunder Tormaschine in der kommenden Spielzeit noch zuverlässiger werden. Also wirklich in jedem Spiel das abrufen, was eigentlich in ihr steckt. Betrachtet man lediglich die individuelle Qualität der einzelnen Spieler, so gibt es in der Bundesliga außer dem FC Bayern kein Team, das mit der offensiven Wucht mithalten kann. Dies zeigt auch die Tatsache, dass in unserer Aufführung der gefährlichen Offensivspieler noch nicht über Donyell Malen oder Thorgan Hazard gesprochen wurde, beide bleiben zu oft unter ihren Möglichkeiten. Es ist für die Offensive von Borussia Dortmund zwingend notwendig, dass man von Beginn an auf Hochtouren läuft. Nur so hat das Team eine Chance, bis zum Ende der Spielzeit ein ernsthafter Anwärter auf den Titel „Deutscher Meister 2023“ zu sein.

Die Torfabrik der Leipziger

Die Torfabrik der Leipziger hat wohl ihr wichtigstes Element verloren. Lange wurde gerätselt, wohin der Weg von Topstürmer Timo Werner gehen wird. Am Ende entschied sich der deutsche Nationalspieler, der in seiner letzten Saison bei RB 28 Tore erzielte, für den FC Chelsea und die Premier League. Obwohl RB in der Offensive durchaus auch über andere Stürmer mit immensem Potenzial verfügt, erzielte der aktuelle Top-Torschütze der Leipziger Christopher Nkunku „nur“ 20 Tore. Viele Erwartungen lagen auf André Silva. Silva erzielte allerdings nur 11 Treffer. Trotzdem verfügt Leipzig über genügend Qualität in der Offensive, zu nennen sind hier weiterhin Emil Forsberg und Yussuf Poulsen. Weiterhin stehen RB Leipzig gute finanzielle Mittel zur Verfügung, die dafür eingesetzt werden können, einen weiteren Neuzugang in der Offensive zu holen. Bei allen Neuzugängen bleibt jedoch bekanntlich abzuwarten, ob jene so einschlagen, wie man es sich vonseiten des Vereins erhofft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Abgang von Timo Werner weiterhin schmerzt. Es gibt schlicht und einfach keinen Bundesligaverein, der einen Spieler gerne gehen lässt, welcher in einer Saison satte 28 Treffer erzielen konnte. Dennoch sehen wir bei den verbliebenen Offensivkräften sowie bei den handelnden Köpfen im Club genügend Potenzial, um auch in der kommenden Spielzeit eine der stärksten Offensiven der Liga zu stellen. Nicht umsonst steht man unter den Top 4 Teams der Bundesliga und möchte in der kommenden Spielzeit auch wieder interantional angreiffen. Es bleibt für die Anhänger von RB sicher spannend, die kommenden Wochen abzuwarten und sich auf die noch bevorstehende eine oder andere Transferaktivität ihres Clubs zu freuen.